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Nerviges Kleingeld: Weg mit den Kupfermünzen?

Frankreich, Italien und die Niederlande machen es schon vor: Ein- und Zwei-Cent-Münzen wurden hier bereits abgeschafft.

Ist unser Kleingeld überflüssig? Fast 53 Prozent der Deutschen ist für eine Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent Münzen. Für uns als Kunden hätte das einige Vor- und Nachteile. 

Die Mehrheit der Deutschen ist für eine Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Instituts myMarktforschung.de. Danach sind etwas mehr als die Hälfte, nämlich 52,7 Prozent der Befragten für eine Abschaffung. Insbesondere in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen ist die Zustimmung groß – 60,6 Prozent der jungen Leute könnten auf die kleinen Kupfermünzen verzichten. In der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen befürworten 47,8 Prozent die Abschaffung der Kleinmünzen.

Tatsächlich hätte es Vorteile, dass beispielsweise der eigene Geldbeutel nicht mehr so viele Beulen bekommt, es verhindert vielleicht den ein odere anderen Stau an der Kasse und selbst gut geübte Fleischfachverkäuferinnen tun sich heute auch noch ab und zu etwas schwer, die einzelnen Cent-Münzen auseinanderzuhalten. Dazu kommt die Last des Metalls: 30.000 Tonnen an Kleinmünzen tragen die Deutschen mit sich herum oder lagern sie daheim. Das entspricht dem Gewicht von 6000 ausgewachsenen Elefantenbullen.

Günstig sind die Kupfermünzen insgesamt auch nicht. Die Kleinmünzen sind in der Regel ein Verlustgeschäft für den Staat. In Irland kostet die Prägung einer Ein-Cent-Münze Cent, die einer Zwei-Cent-Münze Cent. Weil sie in Spardosen oder Flaschen verschwinden oder Münzen verloren gehen, müssen die Euro-Staaten ständig nachprägen, um den Bedarf zu decken.

Der Nachteil: Der Kunde könnte im Einzelfall draufzahlen. Preise wie 1,98 Euro gäbe es vielleicht noch, zahlen müsste er dann aber 2 Euro. Wäre eine Regelung wie in unserem Nachbarland den Niederlanden geplant, könnte man die kleine Preiserhöhung noch umgehen, indem man mit Karte zahlt. Hier wird nämlich trotz der Abschaffung der Ein- und Zwei-Cent-Münzen genau abgerechnet. Sechs EU-Staaten haben bislang Rundungsregeln eingeführt, darunter die Euro-Länder Niederlande, Finnland und Belgien, dazu Dänemark, Schweden und Ungarn.