Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio

Mobile Retter: Diese App rettet Leben!

Um bei einem Notfall noch schneller vor Ort zu sein als es ein Krankenwagen könnte, gibt es die App „Mobile Retter.“


"Mobile Retter"
Diese App rettet Leben

Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Sekunde. Um bei einem Notfall noch schneller vor Ort zu sein als es ein Krankenwagen könnte, gibt es die App „Mobile Retter.“ Damit sollen die acht Minuten, die ein Einsatzwagen braucht bis um die Hälfte verkürzt werden.

Diese App wird jetzt in Germersheim eingeführt. Dort gab es in diesem Jahr 414 Zusammenbrüche, davon 158 mit Herz-Kreisaufstillstand. Und so funktioniert die App: Speziell geschulte Ersthelfer, eben jene „Mobilen Retter“, die sich in unmittelbarer Nähe zum Notfall befinden – zum Beispiel in der Nachbarschaft oder ein paar Straßen weiter im selben Ort – werden von der Leitstelle per GPS geortet und durch die Mobile-Retter-App mit einem lauten Alarmton auf dem Smartphone informiert.

Der Rettungsdienst wird natürlich zeitgleich losgeschickt. Bis dieser eintrifft, kann der in unmittelbarer Nähe befindliche Helfer die oft entscheidenden lebensrettenden Maßnahmen schon einleiten. Die Überlebenschancen steigen umso mehr, je früher beispielsweise mit einer Herzdruckmassage (100 mal pro Minute) begonnen wird.

Mit wenig eine Menge erreichen

Da es in Deutschland rund 45 Millionen Smartphone-Besitzer gibt, trägt wohl jeder Helfer den Notfallmelder schon bei sich. Der technische Aufwand ist minimal, der Schulungsaufwand gering. Angesprochen sind alle, die regelmäßig Erfahrung in Erster Hilfe haben. Der Einsatz erfordere schon eine gewisse Professionalität, sagte Dr. Matthias Wölfel von der Asklepios Klinik Kandel.

Für Feuerwehrleute, Angehörige medizinischer Organisationen oder THW sei das „Alltagsgeschäft“. Auch Personen, die im weiteren Sinne medizinisch tätig sind, wie Arzthelferinnen oder Pflegepersonal, können sich zur Verfügung stellen. Nicht möglich ist die Registrierung derzeit für reine Privatpersonen ohne jede medizinische Erfahrung. Die psychische Belastung sei zu hoch, so Wölfel.

Erklärungsvideo: So funktioniert "Mobile Retter"

Andere Apps die helfen

NINA ist die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). NINA warnt Sie deutschlandweit und – wenn Sie dies wünschen – standortbezogen vor Gefahren, wie z. B. Hochwasser und anderen sogenannten Großschadenslagen.

KATWARN ist ein bundesweit einheitlicher Warndienst fürs Mobiltelefon. Bei Unglücksfällen wie Großbränden, Bombenfunden oder Wirbelstürmen senden die verantwortlichen Katastrophenschutzbehörden, Feuerwehrleitstellen oder der Deutsche Wetterdienst über KATWARN Warninformationen direkt und ortsbezogen an die Mobiltelefone der betroffenen Bürgerinnen und Bürger. KATWARN bietet damit zusätzlich zu Lautsprecheransagen, Sirenen und Rundfunk Informationen, die lebenswichtig sein können.