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Lügen ist gut - zumindest für die Gesellschaft

Die kleinen Lügen sind "soziales Schmiermittel" und deshalb notwendig.

Doch das Lügen muss gelernt sein: Wer behauptet, noch nie gelogen zu haben, der lügt. Und jetzt gibt eine neue Studie, die bestätigt: Lügen ist gut für unsere Gesellschaft!

Das hört sich erst mal dramatisch an, aber wer hat es noch nicht gemacht? "Ja Schatz, das Kleid steht dir gut!", auch wenn es etwas knapp sitzt. "Nein, gar nicht langweilig, ist ja mal was anderes auf der Autotuning-Messe", hat vielleicht schon die ein oder andere Frau ihren Mann beruhigt. Ohne die kleinen Lügen geht es ja auch irgendwie nicht.

Lügen sind ein Fundament unserer Gesellschaft; Lügner halten die Menschheit zusammen - so das Fazit einer aktuellen Studie eines Wissenschaftlerteams aus Mexiko, Finnland und Großbritannien, die im "Journal of the Royal Society Interface" erschienen ist.

Der "Lügenforscher" Daniel Schulze von der Universität Würzburg hat sich über über ein Jahr lang mit dem Thema Lügen beschäftigt und stellt fest, "wenn man immer geradeheraus sagen würden, was man denkt oder meint, dann wäre der soziale Umgang unter Umständen sehr schwierig." Es gibt viele kleine Lügen, die wir im Alltag sagen, die man aber auch nicht dringend zu den Lügen zählen muss, als eine Art "soziales Schmiermittel".

Lügner sind erfolgreicher!

Auch im Berufsleben kann die Lüge einen weiter bringen, erklärt Daniel Schulz im Interview mit Radio Regenbogen Moderator Dennis Tinat:
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Doch auch das Lügen sollte gelernt sein, denn es ist am einfachsten, wenn man so nah wie möglich an der Wahrheit bleibt. Denkt man sich komplexe Lügen aus, dann besteht auch schnell die Gefahr, dass man Fehler macht.