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Viel Dankbarkeit beim letzten Tag Vesperkirche

Eine dicke Jacke und eine warme Suppe. Es gibt vieles, was gegen die Kälte hilft. Doch das, was für uns selbstverständlich ist, ist für Obdachlose der reinste Luxus.

In der Vesperkirche in Mannheim blieb am letzten Tag kein Platz leer. Viele Bedürftige und Obdachlose kamen am Sonntag noch einmal, um etwas Warmes zu Essen und sich zu unterhalten. Und dabei waren die Menschen sehr dankbar, erzählt Pfarrerin Anne Ressel: „Heute sagte ein Gast zu mir, das ganz Besondere ist, dass Ihr uns so viel Freundlichkeit schenkt und uns so ins Gesicht schaut. Das ist das, was unsere Gäste in der Gesellschaft meistens nicht erleben.“ Dabei ist es so einfach etwas Gutes zu tun. 60 Ehrenamtliche waren die letzten vier Wochen jeden Tag im Einsatz. Und die Menschen fühlten sich hier wohl. Eine Besucherin sagte uns: „Ich schätze die Herzlichkeit. Traurige Gesichter draußen, lachen hier einfach mal wieder. Die seelische Betreuung in schlechten Zeiten ist toll und das Essen ist immer lecker.“ Wieviel Glück die Helfer hier schenken, merkt Ressel jeden Tag: „Es kommt schon vor, dass Menschen sagen, ich muss Sie jetzt einfach mal küssen oder darf ich Sie umarmen? Die Menschen wollen einfach etwas zurückgeben. Am meisten berührt es mich, wenn Menschen, die nichts haben, am Ende kommen und etwas spenden wollen, einfach weil sie so dankbar sind.“ Die Vesperkirche in Mannheim fand dieses Jahr zum 22. Mal statt. Rund 14.000 Menschen bekamen hier etwas zum Essen.