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EnBW-Hauptversammlung in Karlsruhe

Blutkohle und Preisverfall

Der Auftritt einer Kolumbianerin hat auf der Hauptversammlung des Karlsruher Energieversorgers EnBW für Aufsehen gesorgt. Maria Mendez berichtete, wie vor fünfzehn Jahren ihr Vater, ein Gewerkschafter, ermordet wurde - angeblich im Auftrag des Kohleriesen Drummond, von dem auch die EnBW Kohle für ihre Kraftwerke bezieht.

Menschenrechtsorganisationen fordern, dass die EnBW keine Geschäfte mehr mit den Kolumbianern macht. Unternehmenschef Frank Mastiaux sagte, dass sich die EnBW sehr intensiv mit den Umständen in Kolumbien auseinandergesetzt habe. Sollten die Unternehmen dort nicht nach den Kriterien der EnBW Kohle liefern, würde der Energieversorger Konsequenzen ziehen.

Abgesehen von dieser Diskussion um vermeintliche "Blutkohle" macht der EnBW auch die Affäre um vorgetäuschte Sicherheitsprotokolle im Atomkraftwerk Philippsburg und der Strompreisverfall zu schaffen. Der ständige billiger werdende Strom kostete das Unternehmen seit 2012 rund 1,5 Milliarden Euro. Dazu kommt die Energiewende. Die Konsequenz: ein drastischer Sparkurs bei der EnBW.