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1.700 Tiere umgesiedelt

Artenschutz beim Großprojekt Karlsruhe-Basel

Strenggeschützte Reptilien und Amphibien im Bereich der neuen Bahntrasse zwischen Bietigheim und Ötigheim umgesiedelt

Im ersten Schritt wurde der rund drei Kilometer lange Trassenbereich zwischen Bietigheim und Ötigheim eingezäunt, damit die Tiere nach der Umsiedlung nicht zurück in ihren alten Lebensraum wandern. Damit im Trassenbereich lebende Amphibien nicht in ihrer Wanderung zu den Laichplätzen von den Reptilienzäunen abgehalten werden, mussten die Fachleute im Abstand von rund 20 Metern Eimer entlang der Innenseite der Zäune aufstellen, um die Amphibien darin einzufangen und jenseits des Zaunes in geeignetem Gelände zur Weiterwanderung aussetzen. Die insgesamt 320 Eimer wurden täglich ein- bis zweimal kontrolliert. Zusätzlich standen im Sohlbereich der künftigen Trasse 60 Fangbretter als Versteckmöglichkeiten für die Tiere zur Verfügung, die im selben Rhythmus kontrolliert wurden. Bei den Amphibien wurden hauptsächlich streng geschützte Knoblauchkröten und Kreuzkröten, vereinzelt auch Erdkröten vorgefunden. Bei den Reptilien wurden - neben zwei jungen Ringelnattern - ausschließlich Zauneidechsen abgefangen und umgesiedelt. Für die Zauneidechsen hatten Fachleute benachbarte Ersatzquartiere bei Bietigheim bereits ein Jahr vorher mit geeigneten Lebensraumstrukturen wie zum Beispiel Totholzhaufen und Sandlinsen vorbereitet.

Foto: Mailänder Consult GmbH/Deutsche Bahn