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Durch die TASSO-Registrierung hat die Familie ihren Stubentiger endlich wieder

Entlaufener blinder Kater überlebt 17 Tage ohne Hilfe in Bretten

17 ganze Tage hat Kater Joschi in der ‚Wildnis‘ überlebt. Dass mal eine Katze entläuft, kommt leider nicht selten vor und bereitet Besitzern große Sorgen. Doch in Joschis Fall, war das besonders schlimm – denn er ist blind.

Dem siebenjährigen Kater mussten aus gesundheitlichen Gründen beide Augen entfernt werden. Deshalb darf der Kater der Familie Mandel, die in Bretten bei Karlsruhe lebt, nur unter Aufsicht seiner Besitzer nach draußen in den Garten. Dort kommt er eigentlich immer ganz gut zurecht, doch an jenem 3. August muss ihn etwas verschreckt haben, denn in einem unachtsamen Augenblick entwischte er aus dem Garten.

Nun war der blinde Kater ganz auf sich allein gestellt und sah nicht einmal wo er hin irrte. Doch was ein Glück, dass Familie Mandel ihren Liebling bei TASSO registriert hatten. Etwas, das Halter von Wohnungskatzen leider häufig vernachlässigen, wie TASSO-Leiter Philip McCreight bedauert: „Zum Beispiel durch eine versehentlich offen gelassene Tür entlaufen Wohnungskatzen schneller als man denkt. Und für sie ist es noch schwieriger, sich draußen zurechtzufinden, da sie nur ihr Zuhause kennen. Deswegen ist es wichtig, dass auch Tiere ohne Freigang mit einem Transponder gekennzeichnet und bei TASSO registriert werden.“

Glücklicherweise hatte Familie Mandel das getan, sonst hätten sie den kleinen Joschi vermutlich lange oder sogar nie wieder gefunden. Sie informierte TASSO über das Entlaufen und den gesundheitlichen Zustand ihres Katers und verteilte TASSO-Suchplakate im Ort. Tagelang suchten die Mandeln verzweifelt nach ihrem verlorenen Joschi. „Wir sind kilometerweit gelaufen und haben überall TASSO-Suchplakate aufgehängt“, berichtet Brigitte Mandel von dieser schrecklichen Zeit. „Joschi kann sich ja überhaupt nicht zurechtfinden, und natürlich kann er sich auch sein Futter nicht selber fangen. Daher haben wir uns schreckliche Sorgen gemacht.“ Nach 16 Tagen war sich die Familie: So lange Zeit könne Joschi niemals alleine überlebt haben. Sie müssten wohl die Hoffnung aufgeben ihren Stubentiger je wieder zu finden.

Doch dann, am 17. Tag klingelte das Telefon der Mandels. Joschi sei nur einige hundert Meter von seinem Zuhause in einem Schrebergarten gesehen worden. Entdeckt wurde der blinde Kater ausgerechnet von einem Mann der aus einer Augenarztpraxis gekommen war. Er hatte bei seinem Arztbesuch das TASSO-Suchplakat gesehen und auf dem Heimweg noch seinen Schrebergarten besucht. Dort erkannte er Joschi von dem Plakat wieder. „Zum Glück war Joschis Retter beim Augenarzt“, scherzt Brigitte Mandel, die heute über dieses ungewöhnliche Zusammenspiel lachen kann.

Das Einfangen des verstörten Katers dauerte ganze sechs Stunden, doch nun ist er wieder glücklich bei seiner Familie. Während seines Abenteuers hat Joschi drei Kilo abgenommen. Aber Familie Mandel ist zuversichtlich, dass er das verlorene Gewicht bald wieder zugelegt haben wird. Mittlerweile ist Joschi wieder ganz Zuhause angekommen. Nur eines hat sich geändert: Er bleibt jetzt lieber auf der Terrasse.

Brigitte Mandel und ihre Familie sind überglücklich, ihren blinden Stubentiger wiederzuhaben. Joschis Abendteuer ist für sie ein Zeichen: „Auch eine Katze mit Behinderung kann schließlich 17 Tage alleine überleben. Ich hoffe, wir können mit dieser Geschichte anderen Haustierbesitzern, die ihr Tier vermissen, Mut machen. Ohne TASSO wäre dieses Happy End nie möglich gewesen.“