Vor der Arbeit, die die Menschen auf unseren Festen leisten, muss man den Hut ziehen. Sicher, es sind auch Gastronomen unter den Standbetreibern, die wirtschaftlich handeln und sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Aber einen großen Anteil am Fest und der Organisation leisten Menschen, die dafür kein Geld bekommen. Sie tun es, weil es Freude bringt – ihnen und uns. Ehrenamt und Vereinsarbeit, diese Erkenntnis wächst mir in diesem Moment mal wieder besonders, ist eine große, wichtige Säule unserer Gesellschaft und braucht unseren Rückhalt, auch und besonders von oben.
Während ich später am Abend im Schein der Lichterketten mit meinem Glas Wein in der Hand meinen Blick durch das Zelt schweifen lasse sehe ich eine Gruppe Menschen. Sie sitzen gemeinsam an einer Bierzeltgarnitur und haben sich dort auch offenbar an diesem Abend erst gefunden – das Alter zumindest reicht von Student bis Rentner, die Persönlichkeiten sind erkennbar bunt gemischt. Die Arme sind untergehakt, die Stimmung ist ausgelassen und man singt gemeinsam: „Ja sooo en guuuude Palzwoi...“
Eigentlich, so denke ich mir, geht’s uns doch gut. Die Welt dreht sich immer schneller, die Schlagzeilen überbieten sich gefühlt täglich in der Form der Grausamkeit. Es wartet viel Arbeit auf uns - „da draußen“. Aber wir wissen genau, wo und wie man den Akku auflädt, Energie tankt und Zusammenhalt stärkt, um die Aufgaben gemeinsam anzugehen.
Auf die nächsten 40 Jahre. Zum Wohl.
P.S.: Falls Sie diesen Artikel vor oder während Montag, den 17. Juli 2017 lesen, können Sie das Stadtmauerfest noch besuchen, der 17.7.17 ist der letzte Tag und es gibt nochmals zahlreiche Aktionen. Ansonsten bieten sich in Zukunft hoffentlich noch viele, viele Möglichkeiten. :-)