Die Hoffmanns, Dächerts und Freys aus Bornheim in der Pfalz wollen Deutscher Grillmeister werden. Und ich durfte ihnen dabei zuschauen.
An diesem Wochenende (5. und 6. August) finden in Fulda die Deutschen Grillmeisterschaften statt und diese drei Familien gehen mit ihrem Team das erste Mal an den Start. Der Name: PfalzGlut! Ein Ausrufezeichen an duzende Konkurrenten – denn Pfälzer brennen vor Leidenschaft. Und mit Leidenschaft, Kraft, Wille und Projekten kennen sie sich aus in Bornheim. Hier hat die Baumarktkette Hornbach ihre Zentrale. Hier, wo Handwerker ihre Heimat haben, wird seit Monaten experimentiert, verkostet, verworfen und kreiert.
Das müssen die Griller leisten
Die Regeln sind klar und vom Veranstalter, der German Barbecue Assositation: Die Grundzutaten werden gestellt und müssen genutzt werden: Wolfsbarsch, American Flap Steak, Schweinebauch mit Schwarte, Kachelfleisch…der Rest läuft nach dem Motto: „Macht was draus!“ Und so ein „macht was draus“ ist gar nicht so einfach.
Die Idee zur Teilnahme kam Patrick Hoffmann und Werner Frey schon im letzten Jahr. Im Januar dann das erste Treffen mit Familie Dächert. Seitdem laufen die Vorbereitungen. Immer wieder Treffen, immer wieder Ideen diskutieren, Pläne schmieden: Welche Zutaten passen zueinander? Welche Grillgeräte gibt es und wie setzen wir sie ein? Es ist ein Studieren und Probieren. Ganze Wochenenden gehen drauf, um Fleisch- und Fischvariationen über offener Flamme zu garen. Mit Lagerfeuerromantik hat das nichts mehr zu tun…es ist eher Hochleistungshunger. "Manch einer kann sein eigenes Gericht nicht mehr essen", sagt Patrick Hoffmann schmunzelnd. Die Familien testen welche Gemüse am besten passen und den vollen Geschmack entfalten, welche Gewürze, Chutneys und Beilagen noch zu den vorgegebenen Zutaten taugen.
Wie schmeckt die Pfalz?
Und dann die Frage: Wie bringen wir unsere Heimat unter? Wo bleibt die Pfalz? Wie zeigen wir die PfalzGlut? Jetzt gibt es zum Wolfsbarsch Pfälzer Rohgebredelte (Pfälzer Kartoffeln, roh gebraten) – Zwiebeln und Paprika werden in Variationen zubereitet, auch das soll zeigen, wie regional verbunden das Team um Patrick Hoffmann ist. Und natürlich der Wein und die Trauben dürfen im Essen nicht fehlen. Der Grillchef selbst hält alle Fäden zusammen, ist stolz auf die Hilfe seiner Freunde und Familie und hofft für sein Team auf einen guten Platz im Mittelfeld.
Wer tut sich das an?
Die Rahmenbedingungen dafür sind Abenteuerlich. Kilo um Kilo Material und Werkzeug muss besorgt, getestet, benutzt und später nach Fulda geschafft werden. Das Team hat dort eine Fläche von 10x10 Metern, um sich einzurichten. Die beiden Lichtsäulen-Grills müssen gut positioniert werden. Dazu die Kugelgrillgeräte und die große Plancha-Grillpfanne praktisch am Rand der Arbeitsfläche. Das alles braucht Platz. Aber auch die Theke zum Anrichten der Speisen, die Arbeitsflächen, der Kohleplatz zum Anglühen und viele kleine Lager und Abstellflächen. In diesem Quader bewegen sich die 8 Grillverrückten. Und es zeigt sich, wie über Wochen der Vorbereitung Handgriffe sich gefestigt haben, wie kleine Gesten und kurze Worte reichen, um komplexe Arbeitsabläufe zu starten. So werden die Teller liebevoll von den Frauen bestückt, während die Männer mit äußerster Vorsicht den Wolfsbars vom Rost ziehen. Jetzt die glühenden Kohlen nachfüllen – vorsichtig, nicht zu schnell, nicht zu viel, damit die Temperatur im Kugelgrill nicht zu hoch geht. Nur nichts zerstören – höchste Konzentration!
Am Ende dieses Testessens bekommen die drei Familien Feedback von Freunden und Leuten aus dem Storchendorf. Ein letztes „Durchzählen“. Stimmt die Aufstellung? Sind alle Arbeitsabläufe synchron? Schmeckt es? Das Testessen haben die Hoffmanns, Freys und Dächerts gut gemeistert. Die endgültige Entscheidung fällt jetzt am Samstag und Sonntag in Fulda bei den Deutschen Grillmeisterschaften. Ich bin beeindruckt von so viel Liebe und Leidenschaft für die Glut. Klickt hier, dann bekommt ihr die kompletten Rezepte (ab Samstag, 12 Uhr).