Es sei allein um die Verbesserung der damals katastrophalen Haushaltslage gegangen, sagte die 68-Jährige, die von dem Anwalt und stellvertretenden FDP-Vorsitzenden Wolfgang Kubicki verteidigt wird. Im Etat hätten damals 30 Millionen Euro gefehlt, sagte Augenstein.
Auch die damalige Stadtkämmerin von Pforzheim wies die Vorwürfe zurück. "Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen zum Wohl der Stadt gehandelt", sagte sie vor der Großen Wirtschaftsstrafkammer. Die Anschuldigungen hätten sie sehr getroffen. "Ich bin keine Spielerin. Wir wollten kein Geld verzocken." Zahlen seien nicht geschönt worden. "Alles war plausibel", sagte die Diplom-Wirtschaftsmathematikerin. Gleichwohl wolle sie erneut ihr Bedauern ausdrücken. "Ich wünschte, ich hätte dieses Betätigungsfeld umgangen", meinte sie vor Gericht.
Vor dem Landgericht in Mannheim müssen sich seit Dienstag neben Augenstein und der früheren Stadtkämmerin auch deren damaliger Stellvertreter und zwei Bankmitarbeiter verantworten.
Die Vorwürfe beziehen sich auf Kosten, die durch riskante Finanzgeschäfte zu Lasten der Stadtkasse entstanden sind. Am Ende stand ein Verlust von rund 58 Millionen Euro. Ein Großteil des Geldes ist nach Vergleichen mit
beteiligten Banken aber wieder in der Kasse.
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