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Gedenkstein für Berlin steht seit 1961

Karlsruhe: Berliner Meilenstein steht wieder an der Durlacher Allee

Karlsruhe hat seinen Berliner Meilenstein wieder: Heute (28. August) wurde in der Durlacher Allee der rötliche Stein wieder aufgestellt, der jahrzehntelang die Entfernung von diesem Punkt in Karlsruhe nach Berlin verkündete – nämlich 700 Kilometer.

Der 2,2 Tonnen schwere Stein war im September 2011 entfernt worden, nachdem die Arbeiten an der künftigen unterirdischen Haltestelle begonnen hatten. Zwischenzeitlich wurde er bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) sorgsam im Bauhof gehütet. In Absprache mit der Denkmalbehörde wird der Stein nach seiner heutigen Aufstellung in den nächsten Tagen fachmännisch gereinigt, so dass er wieder seinen alten rötlichen „Glanz“ erhält.
 
Die Berliner Meilensteine wurden ursprünglich entlang von Autobahnen platziert. Jeweils im Abstand von 100 Kilometern sollte ein Stein aufgestellt werden, hatte sich das der Initiator der Aktion, Gerd Bucerius, damals Berlin-Beauftragter der Bundesregierung, gedacht. Doch soweit kam es nach Aufstellung des ersten Steins 1954 an der Autobahn A 3 bei der Raststätte Fernthal durch den damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss nicht, obwohl die Steine kostenlos von der Regierung bereitgestellt wurden. Stattdessen ergriffen etliche Kommunen die Gelegenheit, einen Meilenstein zu errichten – in der Gestaltung waren sie frei. Etwa 300 „kommunale“ Steine sollen im Laufe der Jahre gesetzt worden sein – zum Teil noch in den 1980er Jahren, die für das Ende der deutschen Teilung 1989 stehen.
 
Der Karlsruher Gedenkstein für Berlin steht seit 1961 an der Durlacher Allee: Der heute wiederaufgestellte Stein ist eine Kopie: 1973 wurde der Stein durch einen Autounfall beschädigt, später fiel er bei Straßenbauarbeiten vom Sockel und musste durch einen neuen Stein – allerdings eine genaue Nachbildung des Originals - ersetzt werden. Dieser stammte aus einem Steinbruch bei Hohenwettersbach und sorgte für Irritationen, da er starke Maserungen, die wie Risse wirkten, sowie eine große dunkle Verfärbung aufwies.

Foto: KASIG - Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft mbH