Die Elefantenkuh war am 21. Februar 2017 als Notfalltier im Zoologischen Stadtgarten Karlsruhe aufgenommen worden. In der Altersresidenz für Asiatische Elefanten werden Tiere aus Zirkussen aufgenommen, die nicht mehr reisen sollen, oder Elefanten, die in anderen Zoos aufgrund ihres Alters oder anderen Problemen nicht mehr in ihren Gruppen bleiben können. Lina kam aus einer osteuropäischen Privathaltung, lebte in einer Gruppe bestehend aus drei Elefanten, die regelmäßig in Zirkussen auftraten. Die anderen beiden Elefanten hatten das Tier aus der Gruppe verstoßen, es war über Monate einzeln in einer alten Halle, die nicht beheizt werden konnte, gehalten worden. Dann entschloss sich der damalige Besitzer, dass Tier nach Karlsruhe abzugeben.
Lina kam aus Osteuropa nach Karlsruhe
Bei ihrer Ankunft war Lina in einem sehr schlechten körperlichen Zustand, abgemagert und dehydriert, dazu hatte das Tier einen äußerst schlechten Pflegezustand sowie Erfrierungen an der Haut. Die Tierpfleger rund um Revierleiter Robert Scholz schafften es, Lina wieder aufzupäppeln. Auch die regelmäßigen Untersuchungen durch Zootierärztin Julia Heckmann bestätigten den immer besseren gesundheitlichen Zustand. Im vergangenen November ging es dem Tier dann erstmals wieder schlechter. Lina legte sich ab, ohne selbst wieder hochzukommen. Dreimal musste sie aufgerichtet werden. Bei einer Aktion half sogar die Feuerwehr Karlsruhe mit. Auch davon erholte sich Lina und wurde wieder kräftiger. Das Tier lernte es schnell, sich nur auf die angeschütteten Sandhaufen zu legen, wo es gut wieder hochkam. Den regelmäßigen Zoobesuchern wird vor allem im Gedächtnis bleiben, wenn sie am frühen Morgen die Außenanlage für sich hatte und dort - trotz ihres Alters und ihrer Vorgeschichte - im Wasser und mit den Baumstämmen herumtobte.
Foto: Zoo Karlsruhe/Timo Deible