Drama um trächtige Elefantenkuh Heri
Im Basler Zoo ist ein Elefantenkalb im Bauch seiner Mutter gestorben. Nun hat sich auch der Gesundheitszustand der trächtigen Heri verschlechtert.
Im Basler Zoo ist ein Elefantenkalb im Bauch seiner Mutter gestorben. Nun hat sich auch der Gesundheitszustand der trächtigen Heri verschlechtert.
Eigentlich hätte es ein freudiges Ereignis werden sollen, doch nun sind es dramatische Stunden für eine Elefantenkuh und die Mitarbeiter im Basler Zoo.
Nach 31 Jahren ohne Elefantennachwuchs blickte der „Zolli“ mit Vorfreude auf die erwartete Geburt bei Elefantenkuh Heri. Diese war für Ende 2023/Anfang 2024 terminiert. Nun muss der Zoo Basel davon ausgehen, dass das Kalb im Bauch des Muttertiers abgestorben ist. Heri ist in kritischer Verfassung und wird derzeit intensiv von dem Tierärzte-Team und den Tierpflegenden betreut.
Nachdem vor einigen Tagen das Fruchtwasser abgegangen war, wurde bei der 47-jährigen Elefantenkuh keine regelmäßige Wehentätigkeit festgestellt. Er wurde daraufhin mehrmals versucht, die Geburt mit wehenfördernden Mitteln einzuleiten. Da die gewünschte Reaktion ausblieb, beriet sich das Tierärzte-Team wiederholt mit einer Vielzahl externer Experten, die auf die Elefantenhaltung und -zucht spezialisiert sind. Die tiermedizinischen Folgeuntersuchungen brachten ebenfalls keine verlässliche Diagnose für die Wehenschwäche zutage.
Der Fokus rückte vom ungeborenen Kalb auf das Muttertier, um sie bestmöglich zu versorgen und mit Antibiotika vor einer lebensbedrohlichen Infektion der Gebärmutter zu schützen. Im Laufe der letzten Tage stabilisierte sich Heris Zustand vorübergehend. Ein Versuch, mittels Verabreichung von Kortison, einem starken schmerz- und entzündungshemmenden Medikament, den Geburtsvorgang zu unterstützen, zeigte ebenfalls keine Wirkung. Mittlerweile gibt es keine Lebenszeichen des Kalbes mehr. Heri ist weiter in kritischer Verfassung und wird intensiv tierärztlich und pflegerisch betreut.
Dass es sich bei Heri um eine «Risikoträchtigkeit» handelte, war bekannt. Nicht nur aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters, sondern hauptsächlich aufgrund der Tatsache, dass Heri noch nie eine erfolgreiche Geburt hatte bzw. dass ihre letzte und einzige Totgeburt 19 Jahre her ist.
Das aktive Herausziehen des Kalbs oder ein Kaiserschnitt sind aufgrund ihrer Größe und Anatomie ausgeschlossen. Alle bisherigen Versuche, einen Kaiserschnitt bei Elefanten anzuwenden, endeten tödlich für Muttertier und Kalb.
Wie es mit der Elefantenherde rund um Leitkuh Heri weitergeht, bleibt abzuwarten. Nicht zuletzt hängt die Zukunft maßgeblich vom Ausgang der momentanen Situation ab. Sobald es neue Erkenntnisse betreffend Heris Gesundheitszustand gibt, wird der Zoo Basel erneut informieren. Die Verantwortlichen sind zurzeit prioritär für das Wohl von Elefantenkuh Heri im Einsatz.
Für das Zoo-Publikum bleibt das Elefantenhaus vorübergehend geschlossen. Die Elefanten sind bis auf Weiteres und nur zeitweise auf der Außenanlage zu sehen.