Entscheidung im Prozess um Messerattacke auf Eltern
Im Mannheimer Prozess um die Messerattacke auf seine Eltern ist der Sohn zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden.
Im Mannheimer Prozess um die Messerattacke auf seine Eltern ist der Sohn zu einer Jugendstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt worden.
Das Landgericht sprach den 19-Jährigen des versuchten Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung schuldig. Der Angeklagte hatte Anfang September 2016 frühmorgens auf seine Eltern eingestochen. Beide erlitten schwere Verletzungen, der Vater überlebte nur knapp.
Die Familie hatte den Abend zuvor gemeinsam gegessen und getrunken, es sei lustig gewesen, berichtete der Sohn. Was genau danach passierte, ist weiterhin unklar. Der Angeklagte behauptet, er könne sich an nichts erinnern. Im Krankenhaus sei er mit verbundenen Armen aufgewacht und habe dort erst erfahren, was geschehen war. Auch sein Vater hat keine Erinnerung an das Tatgeschehen.
"Ich weiß nicht, was in meinem Kopf passiert ist", sagte der verzweifelt wirkende junge Mann vor Gericht. Da er zur Tatzeit stark betrunken war, geht ein Gutachter von einer erheblich verminderten Steuerungsfähigkeit aus. Schuldunfähig sei der 19-Jährige jedoch nicht.
Der Vater, dessen Leben nur durch eine Notoperation gerettet werden konnte, ist nach mehr als einem Monat im Krankenhaus bisher noch nicht in seinen Beruf als Kraftfahrer zurückgekehrt. In einem Brief aus dem Gefängnis an seine Eltern bedauert der Angeklagte die Tat und schreibt: „Verlasst mich bitte nicht. Gebt mir eine Chance und kommt bitte ins Gefängnis. Es tut mir sehr leid."