Wer heute morgen in Mannheim mit den Straßenbahnlinien 2 und 7 stadtauswärts unterwegs war, kam nicht pünktlich ans Ziel. Eine Autofahrerin hatte auf Höhe Uniklinik unerlaubterweise einen U-Turn gemacht und krachte mit einer Straßenbahn zusammen. Das Auto und die Strassenbahn blockierten über eine Stunde die Gleise.
Unter dem Unfall hatten auch zahlreiche Menschen zu leiden, die mit der Straßenbahn Richtung Vogelstang und Feudenheim fahren wollten. Laut RNV wurden sofort nach dem Unfall Ersatzbusse eingesetzt. Allein an der Haltestelle "Hauptfriedhof" warteten aber rund 40 Personen über eine Stunde nach dem Unfall immer noch auf Ersatzverkehr. Eine wütende Renterin: "Ein Bus kam, da sind wir dann alle hin, aber der Fahrer meinte, wir müssten wieder aussteigen". Ein anderer Mann: "Hätte ich gewusst, dass von hier aus nichts fährt, hätte ich vorne an der Uniklinik doch lieber die '5a' genommen, jetzt steh ich hier rum und keiner weiß, wie es weiter geht."
Die Wartenden hätten sich mehr Informationen gewünscht. Die kamen aber nur über die Haltestellen-Anzeige und die App. Eine Frau mit RNV-Warnweste an der Haltestelle am Friedhof wurde mit Fragen überhäuft - sie war aber nur vom Reinigungsteam der RNV und konnte den Menschen natürlich auch nicht mehr erzählen.
Die RNV hat sich inzwischen zum Unfall und zum Schienenersatzverkehr geäußert. Es sein drei Bahnen unterwegs gewesen, die zwischen Uniklinik und Vogelstang gependelt seien. "Es braucht halt seine Zeit, bis eine Bahn zur Endstelle gefahren ist und dann wieder zurück ist," so eine RNV-Mitarbeiterin auf Radio Regenbogen Nachfrage. "Außerdem waren wir ja auch Betroffene, denn die Autofahrerin ist verkehrswidrig über die Schienen - nur so kam es zu dem Zusammenstoß. Das war für uns auch sehr ärgerlich."
Die Autofahrerin, die mit der Bahn zusammengetoßen war, war nach dem Unfall sichtlich schockiert. Sie blieb unverletzt, von ihrem Wagen muss sie sich aber wohl verabschieden. Die Polizei spricht von Totalschaden: Vermutlich ist die Vorderachse gebrochen. An der Tram sah man nach dem Unfall nur Kratzer in dem unteren Schutzblech. Inzwischen fahren die Linien 2 und 7 wieder normal.