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Jugendliche vor den mitreisenden Fluten gerettet

Spektakulärer Einsatz in Ilvesheim

Glück im Unglück. Das hatten drei Jugendliche diese Woche in Ilvesheim. Während dem Spielen auf einer Sandbank im Neckar, bemerkten sie zu spät die starke Flut auf sie zukommen. Einer konnte sich selbst ans Ufer retten. Ein Großaufgebot von Feuerwehr und DLRG rettete schließlich die beiden anderen Jungen.

Gegen 16 Uhr erreichte ein Notruf die Feuerwehr Mannheim. Die Nachricht: Zwei Kinder sitzen auf einer Sandbank fest. Um sie herum, reisendes Wasser. Ein Großaufgebot aus Feuerwehr Mannheim, Feuerwehr Ilvesheim und DLRG erreichte das Neckarufer. Durch die starke Strömung gestaltete sich die Rettung allerdings doch etwas schwieriger als gedacht.
 

"Uns ist es dann gelungen, dass wir zwei Mann zu diesen zwei Jungs bekommen haben. Die haben die Jungs dann an den Bäumen erstmal gesichert, weil die natürlich dann nach so 20 Minuten im Wasser so ein bisschen auch von ihren Kräften verlassen worden sind."

Das schildert Einsatzleiter Bernd Meyer von der Feuerwehr Mannheim. Mit dem Boot wurden Jungs dann trockenen Fußes und sicher an Land gebracht.
Wieso der Wasserstand an dieser Ortsstelle so schnell anstieg ist aufgrund der Öffnung der Stauwehr in Ladenburg zurückzuführen.  Am ersten Mai regnete es sehr stark, auch in der Nacht. Dadurch führte der Neckar zu viel Wasser. Bei niedrigen Ablüssen fließt das meiste Wasser durch den Seitenkanal des Neckars, hin zum Kraftwerk. Dort wird dann Energie erzeugt. Wenn viel mehr Wasser vorhanden ist kann das Kraftwerk die Wassermengen nicht mehr abarbeiten. Daher muss das Wasser dann durch den Altneckar geleitet werden. Das passiert an der Stauwehr Ladenburg. Hier werden ein paar Schleußen geöffnet, sodass das Wasser in den Altneckar fließen kann. Johanna Reek vom Wasserstraßen und Schifffahrtsamt (WSA) erklärt uns: "Wir müssen das Wasser ablassen, wir können da Wasser nicht zurückhalten. Das kommt und das muss abfließen, sonst würde dann die Umgebung im Hochwasser stehen."

Eine Sirene gibt es nicht, die erleutet, wenn die Stauwehr geöffnet wird. Auch ein Warnschild an dieser Stelle fehlt. Reek erklärt, dass soetwas nichts helfen würde. Auch Feuerwehrmann Meyer stimmt ihr zu: "Verhindern kann man solche Fälle eigentlich nicht. Also man kann jetzt nicht vom WSA erwarten, wenn die ein Wehr öffnen, dass sie davor die ganze Strecke abfahren [...] Man muss da einfach an die Vernunft der Leute appellieren. [...] Es macht eben auch deutlich, dass ein Flussufer kein Abenteuerspielplatz ist ..."

Den Jugendlichen geht es soweit gut. Sie wurden rührend von den Eltern in den Arm geschlossen.