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Körperverletzung: Polizist aus Mannheim verurteilt

Er hatte mit der Faust auf einen gefesselten Mann eingeschlagen

Ein Mannheimer Polizist wurde wegen Körperverletzung im Amt verurteilt

Den 25. Juni 2015 wird er wohl nicht vergessen – dieser Abend hat einen Mannheimer Polizisten den Job gekostet. Der Mann wurde jetzt vom Mannheimer Amtsgericht hat zu einer Geldstrafe von 6000 Euro verurteilt: das Gericht befand den 29-Jährigen der Körperverletzung im Amt für schuldig.
 
An dem Sommerabend vor zwei Jahren war ein polizeibekannter Mann in einer Kneipe in der Innenstadt ausgerastet. Er zertrümmerte Gläser und warf sogar einen Barhocker über die Theke. Die Wirtin schmiss den Randalierer raus und alarmierte die Polizei.
 
Der Mann wehrte sich gegen seine Festnahme, auch noch, als er bereits Handschellen trug. Nur mit Mühe schafften es der jetzt verurteilte Polizist und seine Kollegin damals, den Mann in den Streifenwagen zu bugsieren. Und dann passierte es: der Polizist zog den Mann auf den hinteren Sitz des Wagens. Dann lag der Randalierer schon auf dem Rücken. Die Beamtin versuchte derweil, von der anderen Seite die Füße des Mannes ins Auto zu legen. Und dabei schlug der junge Polizist zu. Drei Mal – mitten ins Gesicht des Mannes. Die Polizistin meldete ihren Kollegen.
 
Der Angeklagte habe grundlos auf einen wehrlosen Mann eingeschlagen, der gefesselt auf dem Rücksitz des Polizeiwagens lag – das urteilte das Mannheimer Amtsgericht jetzt. "Wir brauchen Polizisten, denen wir vertrauen können", sagte der Richter. Der Verteidiger des Polizisten plädierte auf Freispruch und kündigte Berufung an. Der Polizist ist seit dem Vorfall suspendiert. Die Laufbahn des Beamten auf Probe dürfte bei Rechtskraft des Urteils beendet sein.
 
Er hatte zwar eingeräumt, dem Opfer dreimal mit der Faust ins Gesicht geschlagen zu haben – allerdings aus Notwehr. Der festgenommene Mann habe damals versucht, ihm Kopfstöße zu verpassen. Das hatte ihm das Gericht nicht geglaubt. "Es gab keine Notwehrlage", sagte der Richter.