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Ein Angeklagter will Verteidiger austauschen

Erster Tag im Mannheimer Bahnschlägerprozess

Bereits im März sollen die sechs mutmaßlichen Täter, alle im Alter zwischen 17 und 18 Jahren, in der Bahn auf einen Mann eingeschlagen und ihm das Nasenbein und zwei Rippen gebrochen haben. Jetzt müssen sie sich vor Gericht wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten.

Einer der Jugendlichen soll in der Bahn ein Mädchen belästigt und beleidigt haben. Als sich das spätere Opfer einschaltete um den Mädchen zu helfen, gingen die mutmaßlichen Täter auf ihn los. Sie prügelten auf ihn ein und selbst als er am Boden lag bearbeiteten sie ihn weiter mit Tritten. Zwei der Angeklagten sollen sich sogar auf die Sitze der Bahn gestellt haben und von dort aus in Richtung Kopf des Mannes gesprungen sein. Der konnte sich nur retten, indem er seinen Kopf unter die Sitze streckte und sich mit den Händen schützte. Nachdem eine bisher unbekannte Person "Die Bullen, die Bullen" rief, sollen die Jugendlichen aus der Bahn geflüchtet sein.
Alle Angeklagten erschienen heute vor Gericht. Fünf der sechs jungen Männer gaben an, dass sie sich zu den Vorfällen äußern wollen. Der sechste Angeklagte reichte einen Antrag ein, dass er seinen Verteidiger austauschen möchte, da er zu ihm kein Vertrauensverhältnis mehr habe. Am ersten Prozesstag am Donnerstag wurde außerdem die Anklage verlesen und die Lebensläufe der Jugendlichen abgearbeitet. Zu den Aussagen der Angeklagten wird es dann am zweiten Prozesstag am Montag kommen. Insgesamt sind fünfzehn Prozesstage geplant - das Urteil soll im Januar fallen. Auch das Opfer soll im Verlauf der Verhandlung als Zeuge auftreten.