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Warum die Stadt das Füttern verbietet

In Neustadt vermehren sich Nutrias wie die Karnickel

Sie sind putzig, aber sie werden zur Plage: Nutrias in Neustadt an der Weinstraße

Bitte hört auf, die Nutrias in Neustadt an der Weinstraße zu füttern! Das fordert jetzt die Umweltabteilung der Stadt. In den kommenden Tagen werden entsprechende Hinweisschilder entlang der Wallgasse aufgestellt. Darauf nochmal die Aufforderung das Füttern von Wildtieren zu unterlassen. Außerdem werden Rattenköderfallen an der Wallgasse aufgestellt. Anlass der Maßnahme: es gibt immer mehr Meldungen, dass viele Ratten entlang der Wallgasse unterwegs sind. Und zusätzlich vermehren sich auch die Nutrias wie die Karnickel. Gerade im Bereich der Kaffeebar Winzig. Warum? Weil viele Menschen die Wildtiere füttern - aus falsch verstandendeer Tierliebe. Denn es schadet sowohl den Tieren als auch den Menschen.

Gut gemeint, aber eigentlich falsch
 
Einerseits fördert die Fütterung die ungebremste Vermehrung, andererseits können die Nutrias durch das einseitige Futter krank werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Tiere durch das Füttern zutraulich werden, was zu einer Gefahr für Kinder werden kann, die an der Wallgasse spielen und die Tiere streicheln wollen. Nutrias verhalten sich als Pflanzenfresser zwar nicht von Natur aus aggressiv, können aber im Schreck mit ihren scharfen und langen Zähnen zubeißen und dadurch Menschen verletzen. Aus anderen Teilen Deutschlands wird berichtet, dass Nutrias auch mit Salmonellen und Trichinen verseucht sein können. Ein Biss kann daher leicht zu Infektionen führen.

Nutrias fühlen sich in Neustadt wohl
 
Aktuell leben wohl 14 Nutrias an der Wallgasse in Neustadt an der Weinstraße. Daher rät die Umweltabteilung Eltern, die ihre Kinder an der Wallgasse spielen lassen, sie zu beaufsichtigen und sie auf die Gefahren hinzuweisen. Denn neben Nutria-Bissen gibts es noch ein weiteres Problem. Die Nager unterhöhlen den Bereich an der Wallgassse. Und wer freut sich neben den Nutrias noch über Essens-Spenden: Ratten. Abgesehen davon sieht es schlicht nicht schön aus, wenn am Ufer Essensreste treiben, die Menschen zum Füttern der Tiere da hin geworfen haben. Sie stellen auch ein Umweltrisiko dar. In anderen Städten sind die Tiere bereits in Gartenanlagen und über offene Terrassentüren in Häuser geklettert. Um solche Zustände in Neustadt zu verhindern, und die Rattenpopulation im Zaum zu halten, werden alle Bürgerinnen und Bürger dringend aufgefordert, auf Fütterungen konsequent zu verzichten.