Zahlen und Fakten: Inventur im Heidelberger Zoo
Nicht alle Tiere sind so leicht zu zählen - über die Inventur im Zoo Heidelberg
Nicht alle Tiere sind so leicht zu zählen - über die Inventur im Zoo Heidelberg
Gesucht, gefunden, gezählt - im Heidelberger Zoo gab es die alljährliche Inventur. Da werden nicht nur die Tiere gezählt, sondern jeder Futtersack und jede Maschine aus den Wirtschaftsbereichen müssen ebenfalls vermerkt werden.
Der Zoo in Zahlen
Zum Jahresabschluss 2017 leben im Zoo Heidelberg 84 Vogelarten, 53 Säugetierarten und weitere 26 Tierarten, die Besucher bei einem Rundgang entdecken können. Die 163 Arten bilden einen Bestand von 2701 Tieren. Die Inventur am Jahresende ist auch ein Rückblick, wie sich der Tierbestand im Laufe des Jahres verändert hat. Auch 2017 gab es wieder zahlreichen Nachwuchs und Neuzugänge, andererseits sind Tiere gestorben oder in andere Zoos umgezogen. Im Frühjahr 2017 vergrößerte sich die Trampeltiergruppe mit der Geburt von Hengst Batu, im April zogen die Orang-Utans in einen anderen Zoo nach Belgien um. Im Mai gab es Nachwuchs bei den bedrohten Roloway-Meerkatzen und im Juni kamen die beiden Mähnenrobben-Jungs Pepe und Pedro zur Welt. Mit Kronensifaka „Daholo“ zog Ende 2017 sogar eine ganz neue Tierart in den Zoo Heidelberg ein, die es bisher in keinem anderen deutschen Zoo zu sehen gibt.
Je nach Tier gestaltet sich die Inventur mehr oder weniger aufwändig: Bei den Asiatischen Elefanten geht das Zählen schnell, denn die vier Jungbullen sind nicht zu übersehen. Bei den Wandelnden Blättern kann es auch mal länger dauern. Diese Insekten haben eine ganz eigene Strategie entwickelt, um sich vor Fressfeinden zu schützen: Eine hervorragende Tarnung. Sie sehen nicht nur aus wie Laubblätter, sondern ahmen das Laubwerk auch in ihrem Verhalten nach. Wackelt der Ast, auf dem sie gerade sitzen, wiegen sie sich wie Blätter im Wind. Die Tierpfleger müssen daher genau hinschauen, um bei der Inventur keines der Insekten im Terrarium zu übersehen. Spannend bis zum Schluss bleibt es bei den Webervögeln. Dort wachsen die Jungtiere oft „heimlich“ in der Voliere auf: Die kugelförmigen Nester der Vögel bestehen aus eng verwobenen Grashalmen und besitzen nur eine kleine, runde Öffnung als Eingang für die Elterntiere. So ist der Nachwuchs nicht zu sehen und kann gut geschützt vor Feinden aufwachsen. Der Nebeneffekt für diese Überlebensstrategie: Die Tierpfleger sehen nicht, wie viele junge Webervögel heranwachsen. Erst wenn sie flügge werden, also das Nest verlassen, zeigen sie sich. Doch auch dann ist das Zählen eine Herausforderung, denn die Jungvögel flattern gemeinsam mit den anderen, älteren Vögeln in der Voliere umher. Die exakte Zahl der jungen Webervögel wird tatsächlich erst bei der Inventur erfasst, wenn die Tierpfleger alle Tiere einfangen, um sie zu zählen und Alter und Geschlecht zu bestimmen.
Tierbestand im Zoo Heidelberg am 31.12.2017