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Zum Weltblutspendetag ruft unter anderem das Rote Kreuz auf, spenden zu gehen

Du kannst Leben retten!

Zwischen vier bis acht Liter Blut haben wir alle - warum nicht einen halben Liter abgeben?

Männer dürfen sechs Mal, Frauen nur vier Mal pro Jahr - so (un-)gerecht sieht die Verteilung beim Blutspenden aus. Blutspenden bedeutet Leben retten - darauf weist sowohl das Rote Kreuz, als auch diverse private Blutspendedienste am internationalen Tag der Blutspende (14.Juni)  hin. Wir klären Deine wichtigsten Fragen:

Warum dürfen Männer häufiger zur Blutspende?
Wegen ihrer Regelblutung genügt der Hämoglobinwert im Blut von Frauen oft nicht. Sprich: sie haben zu wenig Eisen im Blut.
 

Wieviel Blut wird mir entnommen?
Immer ein halber Liter. Es geht nicht mehr oder weniger, denn alle Blutspende- und Transfusionszentralen arbeiten mit einem einheitlichen Beutelsytem. Übrigens: je nach Geschlecht und Gewicht haben wir zwischen vier und sechs Liter Blut im Körper.

Wie lange braucht der Körper, um das Blut zu reproduzieren?
Nach zwei Wochen ist das Blut volumenmäßig wieder in unseren Adern. Bis wir wieder komplett fit sind, braucht der Körper etwa vier Wochen.

Wer darf kein Blut spenden?
Schwangere dürfen zum eigenen Schutz und dem des ungeborenen Kindes nicht spenden. Auch Urlauber, die in einem Malaria-Gebiet waren werden gesperrt. Diese Sperre betrifft auch frisch Tätowierte (vier Monate) und ehemalige Gefängnisinsassen. Gesetzlich geregelt sind einige sogenannte Risikogruppen, die nicht oder nur unter Auflagen spenden können. Dazu gehören auch heterosexuelle Männer, die viele verschiedene Sexualpartnerinnen haben und homosexuelle Männer. Bei Schwulen wird allerdings nicht berücksichtig, inwieweit sie sexuell aktiv sind. Selbst wenn sie seit Jahren in einer monogamen Beziehung leben, werden sie grundsätzlich von der Spende ausgeschlossen. Sie dürfen erst dann Blut spenden, wenn sie nachweislich ein Jahr lang gänzlich auch Geschlechtsverkehr verzichten. Diese Gesetzesregelung empfinden viele Menschen als diskriminierend.

Wie bereite ich mich auf die Blutentnahme vor?
Gut schlafen. Ganz normal essen. Unter gar keinen Umständen nüchtern sein. Kein Alkohol, aber viele, alkoholfreie Getränke zu sich nehmen.

Was kann ich bei schwachem Kreislauf tun?
Da darfst Du nicht nur Wasser, sondern auch gerne Kaffee vor der Blutspende trinken. Dass bringt den Kreislauf auf Touren.

Wer spendet am meisten?
Es gibt ein Stadt-Land-Gefälle. In ländliche Regionen sind teils 10 Prozent der Bevölkerung bereit, sich pieksen zu lassen. In den großen Städten wie Ludwigshafen, Mannheim oder Heidelberg sind es lediglich ein Prozent.

Bekomme ich Geld für mein Blut?
Nein, aber Du bekommst bei manchen Transfusionszentralen oder privaten Anbietern eine Aufwandsentschädigung. Beim Raten Kreuz bekommst Du kein Geld, aber eine ärztliche Betreuung und eine Mahlzeit. Das ist so, weil sich das Rote Kreuz einem Codex der Weltgesundheitsorganisation unterworfen hat. Der besagt, dass Blutspenden immer ehrenamtlich stattfinden muss. Schließlich sollte man sein kostbares Blut nicht "verkaufen", sondern mit der Spende den Gedanken verfolgen, dass man damit einem anderen Menschen unter anderem das Leben retten kann.

Warum fehlen auf dem Foto einige Buchstaben auf dem Schild des DRK?
Unsere Redakteurin Julia Eigendorf und Daniel Beiser vom Deutschen Roten Kreuz Rheinland-Pfalz zeigen ein Beispiel für die Kampagne "Wenn´s fehlt fällt´s auf". Auf das Fehlen von Konserven der Blutgruppen Null, AB, A und B macht das DRK aufmerksam, indem die Buchstaben A und B im Namen weggelassen werden, genauso wie das O, stellvertretend für die Blutgruppe Null.

Wo kann ich Blut spenden?
Wo die nächste Spende-Aktion in Deiner Nähe stattfindet, was Du ansonsten noch beachten solltest und wirklich Spennnendes zur Häufigkeit und Verteilung bestimmter Blutgruppen kannst Du hier lesen.