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Der Heidelbergman ist einer der härtesten Triathlons in Deutschland

Triathlon Heidelbergman 2018

Über 1000 Teilnehmer sind am Sonntagvormittag bei dem Triathlon Heidelbergman an den Start gegangen. Gewinnen konnte am Ende nur einer.

Er ist einer der härtesten deutschen Triathlons: Der Heidelbergman rund um die Neckarwiese und den Königstuhl. Für über 1000 Teilnehmer bedeutete das 1,6 Kilometer Schwimmen, 36 Kilometer Rad fahren und 10 Kilometer Laufen.

Markus Rolli aus Waghäusel-Wiesenthal

Der große Favorit: Markus Rolli, der auch im letzten Jahr schon den ersten Platz gemacht hat. Hoch motiviert stürzte er sich in die Vorbereitungen, am Ende reichte es leider nur für den zweiten Platz. Viele Fans hatte er mitgebracht aus Waghäusel-Wiesenthal. Sie sind stolz auf ihren Toptriathleten. Für Rolli ist es immer wieder eine tolle Erfahrung und vor allem eine riesige Herausforderung, in Heidelberg an den Start zu gehen. Er hatte sich zwar mehr als den zweiten Platz erhofft, steckt aber den Kopf nicht in den Sand und freut sich auch über die Silbermedaille. Sein großes Ziel in der zweiten Saisonhälfte ist die Mitteldistanz-WM Anfang September in Südafrika. Den Heidelbergman hat Markus als Vorbereitungswettkampf "mitgenommen". Kein Grund für ihn, halbherzig an die Sache zu gehen: "Wenn man hier an der Startlinie steht, gibt man alles und will gewinnen. Da gibt es keinerlei Ausreden". Mit dem Heidelberg Man verbinde er speziell eine "brutal geile Radstrecke, eine tolle, harte, aber faire Laufstrecke, einfach einen tollen Wettkampf". Deshalb kann er es auch einfach nicht lassen und ist immer wieder fast jedes Jahr mit am Start. Markus liebt es, zu erfahren, was er aus seinem Körper herausholen kann und wo seine Grenzen liegen. Seine größte Schwierigkeit liegt immer noch beim Laufen, aber auch hier wird er von Jahr zu Jahr besser.

Anne Reischmann wird die erste Frau beim Heidelbergman

Sie war die absolute Favoritin in diesem Jahr und hat die Erwartungen sogar noch übertroffen: mit großem Abstand lief sie am Sonntagvormittag als erste Triathletin beim Heidelberg Man durch die Ziellinie, natürlich überglücklich über diesen Erfolg: "Ich bin richtig richtig glücklich. Es war so hart heute hinten raus. Ich hab' gemerkt, die Kathi kommt irgendwie immer näher und näher. Es war echt richtig hart. Aber ich bin so froh". Anne Reischmann ist für die TG 1848 Bad Waldsee an den Start gegangen.

Julian Erhardt: Der unerwartete Sieger des Heidelbergman

Ihn hatte noch niemand so richtig auf dem Schirm: Julian Erahrdt aus Bayern. Dabei ist er auch in den letzten Jahren schon dabei gewesen. Mit dem ersten Platz hätte der Sportler selbst nicht so richtig gerechnet: "Ich habe heute wirklich mal ein Rennen von Anfang bis Ende richtig professionell durchgezogen. Es kam keinerlei Komplikationen oder größere Schwierigkeiten". Eigentlich wollte Julian einfach nur ein gutes Rennen machen. Über die Platzierung hatte er im Vorfeld gar nicht so viel nachgedacht: "Ich wollte einfach mal zeigen, was ich kann. Dass es dann für den ersten Platz gereicht hat, ist natürlich umso schöner, aber das Wichtigste war für mich, einfach mal ein gutes Rennen zu machen". Den Heidelbergman Cup macht er schon im dritten Jahr. Angereist kommt er imemr schon zwei bis drei Tage vorher, um die schöne Rhein Neckar Landschaft zu genießen. Eigentlich ist er die Berge um den Chiemsee gewöhnt. Immer wieder überrascht ist er dann aber doch von den Hügeln und "steilen Rampen" rund um Heidelberg. Eigentlich ist das Laufen seine Lieblings-Sportart. Ausgerechnet in diesem Bereich konnte er seinen eigenen Erwartungen jedoch nicht genügen: "Eigentlich ist das Laufen meine Paradedisziplin. Zum einen mache ich das am aller liebsten. Zum anderen bin ich hier sofort an der frischen Luft und in der Natur. Das ist einfach super".

Und der Heidelberg Man ist nicht der einzige Triathlon, bei dem es nicht so ganz klappen wollte mit seiner Paradedisziplin: "Ich habe etliche Rennen in dieser Saison leider schon in den Sand gesetzt, obwohl die Ausgangsposition nach dem Radeln gar nicht schlecht ausgesehen hatte. Aber das ist mein Kopf, wenn ich nicht zeigen kann, was eigentlich möglich gewesen wäre. Entweder schaue ich dann immer nach hinten, weil ich Angst habe, dass mich jemand überholt. Oder ich schaue voller Panik nach vorne und merke, dass die Lücke zum nächsten einfach nicht kleiner wird. Der Heidelbergman heute war somit ein echter Befreiungsschlag für mich".

Wir wünschen Julian, dass die Glückssträhne anhält und er uns auch weiterhin mit überragenden Leistungen im Triathlon begeistern wird.