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Ein breites Bündnis hatte eingeladen

#wirsindmehr Kundgebung in Wiesloch

Vor gut einer Woche hatte es in Wiesloch im Rhein-Neckar-Kreis einen unschönen Vorfall gegeben: Eine Schlägerei in einer Eisdiele, bei der auch ausländerfeindliche Parolen gebrüllt worden sein sollen. Nun hat ein breites Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und anderen Organisationen eingeladen - unter dem Hashtag #wirsindmehr.

Die Veranstaltung musste in der Planung sogar verlegt werden - vom Otmar-Alt-Brunnen auf den größeren Adenauerplatz. Und das war auch richtig so: 800 Menschen nahmen teil am Montagabend, der Platz war gut gefüllt.

Breites Bündnis hatte aufgerufen
Aufgerufen zu der Kundgebung hatte ein breites Bündnis aus Parteien, Gewerkschaften, Kirchen und anderen - wie dem Bündnis "Wiesloch ist tolerant, bunt und vielfältig - nicht braun!". Sie sagen: Wir lassen uns unsere Werte und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft nicht kaputt machen.
So nahmen auch Vertreter beider Kirchen in Wiesloch teil, sie engagieren sich vor Ort schon seit einiger Zeit - für Toleranz, gegen Hass - für Asyl und Austausch, auch direkt vor der eigenen Haustür. In ihren Reden erinnerten sie an den Auftrag Jesu, sich auch und gerade für diejenigen am Rand der Gesellschaft einzusetzen.
Wieslochs Oberbürgermeister Elkemann betonte das weltoffene und tolerante Wiesloch - er wolle zeigen: Integration kann auch gelingen. Dabei appellierte er aber auch an die Verantwortung jedes Einzelnen: Gerade in sozialen Netzwerken sollten wir darauf achten, was wir so teilen und verbreiten - wer steckt dahinter und was woll der damit erreichen?
Der Blick ging aber auch nach vorn - so erklärte der Sprecher für Migration und Integration der SPD-Bundestagsfraktion, Lars Castellucci, dass geplant sei, einen Verein in Wiesloch zu gründen. Er werde sich für genau diese Themen einsetzen - und Castellucci rief alle auf dem Adenauerplatz auf, dabei mitzuarbeiten. Toleranz und Offenheit seien wichtig - das bedeute aber auch, Intoleranz Grenzen aufzuzeigen.
Aus Sicht der Polizei war die #wirsindmehr-Kundgebung gelungen: Es lief friedlich, keine Störungen und Unterbrechungen - das gilt auch für die An- und Abreise.