Polizei kontrolliert LKW-Fahrer auf der A6
Todesstrecke A6. Immer wieder passieren hier schwere Unfälle mit Lastwagen, nicht wenige enden tödlich. Deshalb bat die Polizei gestern viele LKW-fahrer zum Alkoholtest.
Todesstrecke A6. Immer wieder passieren hier schwere Unfälle mit Lastwagen, nicht wenige enden tödlich. Deshalb bat die Polizei gestern viele LKW-fahrer zum Alkoholtest.
Für rund 500 LKW-Fahrer auf den Rasthöfen rund um Hockenheim hieß es am Sonntagabend "Einmal pusten bitte!". Dabei klopften die Beamten an das Führerhaus und baten die Fahrer zu pusten. Weil viele aus Osteuropa kamen, auch gern mal mit Händen und Füßen. Pusten, das müssen die Fahrer nämlich nicht, denn so ein Test ist freiwillig. In den meisten Fällen zeigte das Messgerät auch 0,0 Promille an, vereinzelt aber auch mehr als 1,4 Promille. Für einen Fahrer aus der Ukraine hieß das, der Schlüssel ist weg und erst einmal 12 Stunden stehen bleiben. Für den Mann, der nur wenig deutsch und englisch sprach, aber kein Problem. Er hat morgen sowieso einen „Ruhetag“. Viele Fahrer haben für die Kontrolle aber nicht so viel Verständnis, meint Einsatzleiter Alexander Ulmer:„ Die sagen dann „ich fahre doch gar nicht, trinken in einem geparkten Fahrzeug ist ja nicht verboten“, womit sie auch Recht haben, aber es besteht natürlich die Gefahr, dass der Fahrer Sonntagabend nach 22 Uhr, wenn das Fahrverbot aufgehoben ist, mit einem 40-Tonner unter Alkoholeinfluss auf die Autobahn fährt. Da wollen wir auf Nummer sicher gehen, dass das nicht passiert und deswegen wird der Schlüssel beschlagnahmt.“
A6 als Hauptverkehrsachse
Die Kontrollen sind natürlich überall wichtig, aber gerade die A6 ist eine der meistbefahrenen Autobahnen in Deutschland. „Die A6 ist die Ost-West-Route, eine zentrale Route in Europa fürs Speditionsgewerbe. So ein Verkehrsunfall mit einem 40-Tonner-LKW hat sehr massive Folgen. Und deswegen ist grade hier höchste Nüchternheit und Fahrereigenschaft gefordert im Vergleich zu einer normalen Autofahrt.“, meint Ulmer. Den Schlüssel zur Weiterfahrt bekommen die Fahrer dann am nächsten Tag, nach nochmaligem Pusten, wieder. Ab 0,5 Promille dürfen die Fahrer übrigens nicht mehr weiterfahren. 21 Polizeibeamte waren gestern auf sechs Rastplätzen im Einsatz.