Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Der einst größte Campingplatz Deutschlands kämpft um seinen Erhalt

„Auf der Au“ – Camper demonstrieren für den Erhalt des Gebietes

Die Camper des großen Campingplatzes „Auf der Au“ bei Waldsee sind außer sich: die Betreibergesellschaft in den Rheinauen will ihren geliebten Campingplatz drastisch verkleinern.

Die Betreiber
Das könnte das Aus sein für das einst größte Camping-Areal Deutschlands. Dort, wo früher 3500 kleine, verpachtete Grundstücke die Idylle schmückten, wird es jetzt seit Jahren leerer und leerer. Rund 1000 Parzellen sind noch übrig von dem einstigen Hochbetrieb, der vor allem am Wochenende viele Camperinnen und Camper in das schöne Gebiet rund um Waldsee gelockt hat. Die Zahl der Camper geht mehr und mehr zurück. Das Campinggebiet macht immer größere Verluste. Die verantwortlichen Naherholung in den Rheinauen reagieren mit einer drastischen Reduzierung des Camping Areals. Die Betreiber ziehen sogar in Erwägung, das Gebiet komplett dicht zu machen, um es gewinnbringender zu nutzen.  

Die Eigentümer
Die Eigentümer jedoch haben da auch noch ein Wörtchen mitzureden. Sie sollen von den Betreibern laut der neuen Pachtverträge nur noch drei statt 35 Cent pro Quadratmeter bekommen. Diesen Pachtvertrag möchte natürlich so gut wie kein Eigentümer unterschreiben. Weil das so ist, soll das Gebiet „Auf der Au“ weiter und weiter verkleinert oder sogar ganz geschlossen werden. Landrat Clemens Körner hält die Eigentümer dazu an, den Realitäten ins Auge zu blicken.

Die Camper
Der Streit um ihr geliebtes Campinggebiet „Auf der Au“ ist natürlich auch an den Campern nicht spurlos vorbeigegangen. Mit einer Demonstration am Samstag machten sie dafür aufmerksam, dass sie alles daran setzen würden, dieses Areal zu erhalten. „Schon meine Mutter hat sich hier eine kleine Existenz aufgebaut. Seit über 30 Jahren ist das auch mein zweites zu Hause. Wenn sie uns das jetzt wegnehmen. Ich glaube, das ginge mir sogar an die Psyche“, trauert Irina aus Waldsee schon jetzt über die bestehenden Umstände. Und auch Jürgen ist völlig entsetzt: „Wir werden hier jahrelang völlig im Unklaren gelassen und dann das. Wir werden ganz bestimmt nicht tatenlos das Handtuch werfen“. Und diesem Plädoyer folgen am Samstag rund 400 Camper, die nach neuen Lösungen suchen.
 
Die Zukunft von „Auf der Au“
Die Zukunft des Camping Areals ist noch komplett offen. Wenn nicht alle Eigentümer zustimmen, ab jetzt weniger Pacht für ihre Parzellen zu erhalten – und zwar viel weniger – dann könnte das Gebiet ganz geschlossen werden.