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Wahrscheinlich hat er 2014 auch eine Studentin aus Frankreich getötet.

Mörder von Carolin G. aus Endingen gefasst!

Baden, die Pfalz und ganz Deutschland atmet auf. Der mutmaßliche Mörder von Carolin G. aus Endingen wurde geschnappt. Das teilte die Polizei am Samstag auf einer Pressekonferenz mit.

Dieser Fall hat besonders Südbaden seit Monaten in Atem gehalten. Am 6. November 2016 war die damals 27-jährige Carolin G. nicht von ihrer Jogging-Runde zurückgekehrt. Vier Tage später dann die grausame Nachricht: Die junge Frau wurde überfallen, sexuell missbraucht und mit einer Eisenstange getötet. 

Monatelang hat die "Soko Erle" in alle Richtungen ermittelt. Nach zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung und einem weiteren Mordfall aus dem Jahr 2014 im österreichischen Kufstein zog sich die Schlinge um den mutmaßlichen Mörder immer weiter zu. Nachdem die Behörden Anfang April auch ein Phantombild veröffentlicht haben, gab es jetzt den lang ersehten Fahndungserfolg. Das Bild wurde nach der Aussage einer Zeugin angefertigt, die einen unbekannten Mann am Tag des Mordes in der Nähe des Tatortes gesehen hatte. Weiterhin wurde ein Mordfall im österreichischen Kufstein aus dem Jahr 2014 wieder aufgerollt. Der selbe Täter, der Carolin umgebracht hat, hat dort offenbar eine 20-jährige französische Austauschstudentin aus Lyon auf dem Gewissen.

Mutmaßlicher Doppelmörder endlich gefasst!

Gestern gegen 14 Uhr wurde ein 40-jähriger Lkw-Fahrer festgenommen. Ihm wird die Vergewaltigung und der Mord an Carolin G im November 2016 zur Last gelegt. Er soll ebenfalls die französische Ausstauschstudentin in Kufstein 2014 getötet haben. Der Mann befindet sich seit Samstagnachmittag in Untersuchungshaft, so der leitende Staatsanwalt Dieter Inhofer.

Leiter der Kriminaldirektion Peter Egetemaier sagte, dass die "Soko Erle" an der personellen und persönlichen Schmerzgrenze argiert hatte. Den Fahndungserfolg haben sie zudem der großen Unterstützung anderer Dienststellen und Polizeipräsidien zu verdanken.

Monatelang wurde in akribischer Ermittlungsarbeit der Täter gesucht. Die Tat hat nicht nur die Familie, sondern die ganze Region in und um Endingen stark belastet. Umso größer ist die Erleichterung, dass die Staatsanwaltschaft jetzt einen Tatverdächtigen festnehmen konnte. Polizeidirektor Bernhard Rotzinger:

Ein kriminalpolizeiliches Meisterstück!

Fernfahrer festgenommen

Der Polizei ging ein Fernfahrer aus dem Raum Freiburg ins Netz, der durch eine Kombination aus Hinweisen aus der Bevölkerung und zahlreichen weiteren Indizien festgenommen wurde. Um nicht alle Lkw-Fahrer unter Generalverdacht zu stellen, war es die Herausforderung der "Soko Erle", den Kreis um den Mörder beider jungen Frauen immer weiter zuzuziehen. Dafür mussten beispielsweise über 50.000 Maut-Datensätze aus Kufstein ausgewertet werden. Der mutmaßliche Täter war darüber hinaus am Tag des Mordes in einer Funkzelle nahe des Tatortes mit seinem Mobiltelefon eingeloggt. Auch sein Privatwagen wurde dort gesehen Nachdem der Mann dank Hinweise durch Speditionen ausfindig gemacht werden konnte, wurde er an seinem Arbeitsplatz gefasst. Nach der Entnahme einer Speichelprobe dann die Gewissheit: Es ist offenbar der gesuchte Doppelmörder beider jungen Frauen in Kufstein und Endingen. Zwar habe der mutmaßliche Täter die Taten bestritten, doch die Polizei hat denoch den Haftbefehl erlassen, wegen des dringenden Tatverdachts der Vergewaltigung und des Mordes, erklärte Dieter Inhofer. In diesem Haftbefehl wird jedoch zunächst nur die Tat in Endingen zugrunde gelegt. Die weiteren Ermittlungen werden aber weiter mit den österreichischen Kollegen geführt. Den 40-Jährigen erwarten jetzt zwei Verfahren - in Deutschland und in Österreich.

Die Behörden hoffen jetzt, dass die Region wieder zur Ruhe kommt und sich das Sicherheitsgefühl nun endlich wieder einstellen kann.