Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
16 Verhandlungstage mit hohen Sicherheitsvorkehrungen

Prozess gegen mutmaßlichen Mörder von Maria L. beginnt

Heute sind alle Augen auf Freiburg gerichtet. Denn es war ein Fall der monatelang bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hat - der Mord an der 19-jährigen Studentin Marial L.

Wegen der hohen Sicherheitsvorkehrungen hat der Prozess später als geplant angefangen, und schon nach kurzer Zeit ist er unterbrochen worden. Der Anwalt des Angeklagten hat nämlich beantragt, die Öffentlichkeit teilweise auszuschließen - nur dann werde sein Mandant über sich und die Tat reden. Die Staatsanwaltschaft lehnt das ab, sie sagt, die Öffentlichkeit habe ein Recht darauf, alles über den Mord an Maria L. zu erfahren. Bis 10:30 berät das Gericht über den Antrag. Die Eltern von Maria L. sind übrigens nicht im Gerichtssaal, sie werden von einem Anwalt vertreten. Der Prozess dauert voraussichtlich bis 8. Dezember, es werden 45 Zeugen und 10 Sachverständige gehört.
Das öffentliche Interesse ist riesig, doch wer die Verhandlung im Gerichtssaal mitverfolgen will, muss sich an strenge Sicherheitsvorkehrungen halten. Ein Drittel der knapp 150 Plätze sind für die Presse reserviert, die übrigen 100 Plätze sind für Zuhörer. Der afghanische Flüchtling soll die 19-jährige auf dem Heimweg von einer Party vergewaltigt und ermordet haben. Er selbst hatte bei der Festnahme behauptet, dass er erst 17 Jahre alt ist, aber zwei Altersgutachten gehen davon aus, dass er zur Tatzeit schon 22 war, und das würde eine höhere Strafe bedeuten. Zum Verhängnis war ihm seine auffällige Frisur geworden, am Tatort hatten die Ermittler ein langes blondiertes Haar gefunden. Schon 2014 hatet er auf der griechischen Insel Korfu eine 20-jährige Studentin überfallen und eine Klippe hinuntergeworfen. Die Frau hatte schwer verletzt überlebt. Die Leiche der Freiburger Studentin war am 16. Oktober letzten Jahres in der Dreisam gefunden worden. Viele Freiburgerinnen hatten nach dem Fall monatelang Angst, abends alleine rauszugehen, wochenlang waren Pfeffersprays ausverkauft.