Angeklagter will im Freiburger Mordprozess aussagen
Zehn Monate hat er geschwiegen - jetzt will der mutmaßliche Mörder der Freiburger Studentin Maria L. doch aussagen.
Zehn Monate hat er geschwiegen - jetzt will der mutmaßliche Mörder der Freiburger Studentin Maria L. doch aussagen.
Allerdings wird die Öffentlichkeit ausgeschlossen, wenn er über seine sexuellen Erfahrungen berichtet und warum er aus Agfghanistan ausgereist ist. Hussein K. kam mit Jeans und rotem Sweatshiert in den Gerichtssaal, mit gesenktem Kopf sitzt er auf der Anklagebank. Er habe am Morgen eine Beruhigungstablette eingenommen. Der Flüchtling soll der 19-jährigen Maria L. auf dem Heimweg von einer Party aufgelauert und sie vom Rad gerissen haben. Er soll sie mehrfach in die Brust gebissen und gewürgt haben. Danach soll er sie vergewaltigt und die bewusstlose Frau in die Dreisam gelegt haben. Die Staatsanwaltschaft spricht von besonders schwerer Vergewaltigung und Heimtücke, sie beantragte Sicherungsverwahrung. Hussein K. hatte ja bisher behauptet, er sei zur Tatzeit 17 Jahre alt gewesen, heute sagte er, er sei 19. Zwei Gutachten gehen aber davon aus, dass er mindestens 22 Jahre alt ist.
Zum Verhängnis war ihm seine auffällige Frisur geworden, am Tatort hatten die Ermittler ein langes blondiertes Haar gefunden. Schon 2014 hatet er auf der griechischen Insel Korfu eine 20-jährige Studentin überfallen und eine Klippe hinuntergeworfen. Die Frau hatte schwer verletzt überlebt. Die Leiche der Freiburger Studentin war am 16. Oktober letzten Jahres in der Dreisam gefunden worden. Viele Freiburgerinnen hatten nach dem Fall monatelang Angst, abends alleine rauszugehen, wochenlang waren Pfeffersprays ausverkauft.
Die Eltern von Maria L. sind übrigens nicht im Gerichtssaal, sie werden von einem Anwalt vertreten. Der Prozess dauert voraussichtlich bis 8. Dezember, es werden 45 Zeugen und 10 Sachverständige gehört.
Das öffentliche Interesse ist riesig, doch wer die Verhandlung im Gerichtssaal mitverfolgen will, muss sich an strenge Sicherheitsvorkehrungen halten. Ein Drittel der knapp 150 Plätze sind für die Presse reserviert, die übrigen 100 Plätze sind für Zuhörer.