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Hussein K. berichtet über Kindheit und Flucht

Mutmaßlicher Mörder von Maria L. hat Schweigen gebrochen

So eine lange Schlange hat es vor dem Freiburger Landgericht wohl noch nie gegeben - am Morgen hat hier de Prozess gegen den mutmßlichen Mörder von Maria L. begonnen. Er soll die 19-jährige Studentin gebissen, gewürgt vergewaltigt und dann in die Dreisam gelegt haben.

Gefesselt an Händen und Füssen war Hussein K. in den Gerichtssaal gekommen, mit gesenktem Kopf setzte er sich auf die Anklagebank. Nachdem er monatelang geschwiegen hatte, berichtete er nun ausführlich über sich und gab auch zu, dass er sich als minderjährig ausgegeben hatte, um eine bessere Unterbringung zu bekommen. In Wirklichkeit sei er aber schon 19 Jahre alt. Geboren sei er in Afghanistan, sein Vater sei im Krieg getötet worden. Als Zwölfjähriger sei er dann zu seinem älteren Bruder in den Iran gegangen. Danach sei er in die Türkei und dann nach Griechenland geflüchtet. Dazu, dass er dort eine Studentin über eine Klippe geworfen und schwer verletzt hatte, wollte er sich nicht äußern. Nach seiner Flucht nach Deutschland habe er mit Freunden Alkohol und Drogen konsumiert. Für den Prozess sind bis Anfang Dezember 16 Verhandlungstage angesetzt