Freiburger Mordprozess: Pflegevater sagt aus
Im Freiburger Mordprozess gegen den jungen Flüchtling Hussein K. hat heute der Pflegevater ausgesagt.
Im Freiburger Mordprozess gegen den jungen Flüchtling Hussein K. hat heute der Pflegevater ausgesagt.
Im Gericht beschrieb er den mutmaßlichen Mörder als freundlich, aber distanziert. Er habe auf ihn gewirkt wie ein erwachsener junger Mann. Er habe wenig mit ihm zu tun gehabt. Vorwürfe wegen mangelnder Kontrolle wies er aber zurück. Ziel sei es gewesen, die Selbstständigkeit des jungen Mannes zu stärken, so der 61 Jahre alte Kinderarzt. Hussein K. habe gemeinsam mit einem weiteren Flüchtling eigenständig in einer separaten Wohnung gelebt, näheren regelmäßigen Kontakt zur Pflegefamilie oder den Behörden habe es nicht gegeben. Er habe es abgelehnt, über seine Herkunft, sein Alter oder anderes Persönliches zu sprechen. Er sei um Distanz bemüht gewesen. Alkohol- oder Drogenkonsum, wie der Angeklagte vor Gericht gestanden hat, habe er nicht mitbekommen, sagte der Mediziner. Im Schnitt habe er dreimal wöchentlich kurz Kontakt zu dem jungen Flüchtling gehabt. Dieser sei auch immer mal wieder mehrere Tage außer Haus gewesen. Anfang November- also nach der Tat- habe Hussein K. in den Iran reisen wollen, um seine Mutter zu besuchen. Das habe aber nicht geklappt, weil entsprechende Papiere fehlten.e Frau gab am Dienstag vor Gericht an, sie sei in der Bahn von dem nun Angeklagten bedrängt und belästigt worden, dann aber
ausgestiegen. Wegen einer Gewalttat an einer jungen Frau im Jahr 2013 war Hussein K. in Griechenland zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, im Oktober 2015 aber vorzeitig gegen Auflagen entlassen worden. Wenig später tauchte er unter und in Deutschland wieder auf. Von seiner kriminellen Vorgeschichte wussten die deutschen Behörden nichts, weil sie von Griechenland nicht informiert worden waren.