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Der rumänische Lkwfahrer erhält die Höchststrafe

Der Mörder von Carolin G. muss lebenslang hinter Gitter

Der Mörder von Carolin G aus Endingen muss lebenslang hinter Gitter und kommt anschließend unter Vorbehalt in Sicherungsverwahrung. Dieses Urteil hat das Landgericht Freiburg gefällt. Der rumänische Lkwfahrer habe sich des Mordes und der besonders schweren Vergewaltigung schuldig gemacht.

Es war das Urteil, auf dass die Familie, Freunde und die Zuschauer im Saal gehofft hatten. Aber natürlich ist das kein Trost für die Angehörigen und ihren Mann- sie müssen den großen Verlust und auch die vielen Prozesstage, die für sie Horror pur waren, erstmal verarbeiten, falls man das überhaupt verarbeiten kann. Vor knapp einem Jahr war die 27-jährige Carolin in den Weinbergen in  Endingen joggen gewesen, als der rumänische Lkwfahrer sie brutal vergewaltigte und erschlug. Der Rumäne soll auch eine junge Frau- eine 20-jährige Austauschstudentin- im österreichischen Kufstein ermordet haben. Und weil der Prozess dort noch aussteht, gilt die Sicherungsverwahrung jetzt noch unter Vorbehalt. Das heißt, wenn er in Österreich für schuldig befunden wird, bleibt er nach seiner lebenslangen Haftstrafe von 15 Jahren weiter im Gefängnis.

Mit dem Strafmaß folgte das Gericht den Forderungen des Staatsanwaltes und der Nebenkläger. Der Verteidiger hatte in seinem Plädoyer vor rund einer Woche von Totschlag gesprochen, ohne ein Strafmaß zu nennen. Zu seinem Motiv hatte der Angeklagte gesagt, er habe spontan aus einer Aggression heraus gehandelt. Eine geplante Tat sei es nicht gewesen, auch ein sexuelles Motiv habe er nicht gehabt.
Zudem machte er in seinem Geständnis Erinnerungslücken geltend.

Für den Prozess in Österreich muss das Freiburger Urteil rechtskräftig sein, sagte Staatsanwalt Hansjörg Mayr von der Staatsanwaltschaft Innsbruck. Das ist es noch nicht: Die am Freiburger Prozess Beteiligten haben bis nach Weihnachten Zeit, juristisch gegen das Urteil vorzugehen, sagte die Vorsitzende Richterin.

Der Mord in der rund 9000 Einwohner zählenden Gemeinde Endingen bei Freiburg hatte Entsetzen ausgelöst und eine große Verunsicherung in der Bevölkerung ausgelöst. Auf die Spur des Fernfahrers kamen Ermittler über die Auswertung von Lkw-Mautdaten. Ein psychiatrischer Gutachter in dem Prozess hatte dem 40-Jährigen eine große Wiederholungsgefahr attestiert und sich, so wie Staatsanwaltschaft und Nebenkläger, für eine Sicherungsverwahrung ausgesprochen.