Keine Massen-Enteignungen für den Freiburger Stadtteil Dietenbach
Manche sind schon so verzweifelt, dass sie für einen privaten Tipp mehrere tausend Euro auf den Tisch legen, um in Freiburg an eine Wohnung zu kommen.
Manche sind schon so verzweifelt, dass sie für einen privaten Tipp mehrere tausend Euro auf den Tisch legen, um in Freiburg an eine Wohnung zu kommen.
Viele hoffen, dass sich die Wohnraum-Lage mit dem neuen Stadtteil Dietenbach für rund 15 tausend Menschen künftig entspannt. Doch die Stadt braucht dafür viel private Fläche . Rund 80 Prozent davon hat die Stadt von den Eigentümern schon zugesagt bekommen. Von Massen-Enteignungen könne also keine Rede ein, teilte Baubürgermeister Haag mit. Inzwischen liegen für mehr als drei Viertel der privaten FlächenAbsichtserklärungen vor, diese an eine Sparkassengesellschaft zu verkaufen. Die Kooperation der Stadt mit der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau hat sich damit als sehr hilfreich beim Erwerb der vielen kleineren und größeren Flächen von Privaten erwiesen. „Von Anfang war klar, dass der Erwerb von Flächen, die vielen unterschiedlichen privaten Eigentümerinnen und Eigentümern gehören, nicht einfach sein würde“, erklärte Oberbürgermeister Dieter Salomon. „Umso mehr freue ich mich jetzt, das bislang gemeinsam erreichte Ergebnis verkünden zu können. Ich bin zuversichtlich, dass wir von den letzten rund 40 Privatpersonen noch viele von unserem Modell überzeugen können“, so Salomon weiter. Bis zum Ende des Jahres soll der Siegerentwurf feststehen, auf dessen Grundlage die Stadt Freiburg dann die Bauleitpläne erarbeiteten kann. Für den Erwerb der privaten Flächen konnte die Stadtverwaltung mit der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau eine Kooperationspartnerin finden. Denn die Stadt darf den Eigentümerinnen und Eigentümer nur den gutachterlich festgestellten Anfangswert von 15 Euro pro Quadratmeter zahlen. Wenn sich die Sparkasse dazwischen schaltet, kann sie einen anderen Preis bieten, sofern sie sich auf die von der Stadt beschlossenen Entwicklungsziele verpflichtet. Sie hat in Verhandlungen mit Rechtsanwalt Thomas Burmeister, der rund 250 Eigentümerinnen und Eigentümer vertritt, ein wirtschaftliches Modell gefunden, dem sich inzwischen sehr viele angeschlossen haben. „Wir bieten den jetzigen Eigentümerinnen und Eigentümern 64 Euro plus 1 pro Quadratmeter an“, erklärt Marcel Thimm, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse. Der Sparkasse liegen jetzt Absichtserklärungen für mehr als 60 Hektar Fläche vor. Burmeister unterstreicht: „Wir freuen uns über die große Akzeptanz des Kooperationsmodells und hoffen, dass wir noch weitere zehn Hektar dazu bekommen, die an der Kooperation teilnehmen.“ Denn auch von den restlichen Eigentümerinnen und Eigentümern haben einige Interesse an einer Kooperation bekundet.