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Landwirt findet vier Welpen im Stroh in der Scheune

Bonndorf-Boll: Familie päppelt verlassene Fuchsbabys auf

In der kleinen Schwarzwaldgemeinde Bonndorf-Boll ist eine Mutter von drei Kindern auch noch kurzfristig Mutter von vier Fuchsbabys geworden.

Rosalie Müllers Mann Hartmut wollte Stroh aus seiner Scheune räumen und sah dann, wie ein großer Fuchs wegrannte. Er hat erstmal einen kleinen Schreck bekommen, erzählt er. Aber dann hat er es im Stroh rascheln hören, schaute nach und sah vier kleine Felltiere. Erst dachte er, es sind Ratten, aber dann war klar, hier kuscheln sich gerade vier Fuchswelpen aneinander. Hartmut und seine Frau brachten die vier süßen Welpen in einen Viehwagen, stellten diesen rund 200 Meter weiter weg und ließen die Laderampe auf. Sie hofften, dass die Fuchsmutter wieder zurückkommt - aber das war leider nicht der Fall. Rosalie wusste, die nächste Nacht erleben die Kleinen nicht allein.

 
Doch was gibt man den Welpen? Sie fand Hilfe auf einer Homepage im Internet. Die Anlaufstelle in Fuchs-Fragen vermittelte ihr dann den Kontakt zu einer Tierschützerin, die rund 50 Kilometer weit von den Müllers im Schwarzwald lebt und sich vor allem um verlassene Tiere kümmert, sie aufpäppelt und sie wieder auswildert. Von dieser Frau bekam Rosalie dann den Tipp, Welpenmilch zu besorgen. Doch das ist gar nicht so einfach auf dem Land, erzählt uns Rosalie. Ein paar Anrufe später habe sie dann aber doch von einer Tierärztin das Welpenmilchpulver bekommen. Sie und ihre Kinder gabeb den Welpen dann das Fläschchen geben. Doch irgendwie seien sie gar nicht so begeistert gewesen, sagt Rosalie. Da sie gerade geschlachtet hatten, habe sie den Welpen einfach frische Leberstückchen gegeben. Und die Fuchsbabys seien förmlich darüber hergefallen, erzählt sie. Für ihre Kinder Ferdinand, Karla und Luisa sei die Begegnung mit den Füchschen ein ganz besonderes Erlebnis gewesen. Der Gestank der Füchse habe ihre Sprösslinge gar nicht gestört. Traurig am nächsten Tag sei allerdings gewesen, dass eines der Welpen nicht überlebt hat. Und traurig seien die Kinder auch gewesen, als die Tierschützerin ankam und die Fuchsbabys abholte, sagt Rosalie. Aber so süß dies Welpen auch gewesen seien- die Tiere alle drei Stunden zu füttern, dazu einen Vollzeitjob und die eigenen Kinder, das wäre nicht gegangen. Aber es sei ein wunderschönes Erlebnis gewesen, an das die ganze Familie noch lange zurückdenken wird, sagen die Müllers.

Hilfreiche Tipps von Tierarzt Dr. Benjamin Berk aus Mannheim

Jetzt ist wieder die Zeit, in der viele heimische Wildtiere ihren Nachwuchs bekommen: Eichhörnchen, Hasen, Kaninchen, Fuchse und natürlich die Vögel. Doch wie musst du dich verhalten, wenn du so ein hilfloses Geschöpf entdeckst? Der Mannheimer Tierarzt Dr. Benjamin Berk stand uns dazu Rede und Antwort.