Immer mehr Menschen leihen Bücher online bei der Freiburger Stadtbibliothek aus
In der Freiburger Stadtbibliothek boomt die Onleihe - also das Lesen von E-Books und E-Journals.
In der Freiburger Stadtbibliothek boomt die Onleihe - also das Lesen von E-Books und E-Journals.
Im vergangenen Jahr gab es über 142 000 Downloads. Den ungehinderten Zugang zu Wissen ermöglichen und die Chancengleichheit fördern – das bleibt die Kern-Aufgabe einer Bibliothek, gerade in Zeiten der Digitalisierung, so die Stadt. Als nicht-kommerzielle Einrichtung soll sie die Bürger mit digitalen Entwicklungen vertraut machen. In der Infothek sei insbesondere der 3D-Drucker bei den regelmäßig stattfindenden Einführungen von Interessierten umringt. Bibliotheksmitglieder können auf dem Ultimaker²-Drucker kostenlos eigene Modellvorlagen ausdrucken. Zum „Tag der Sehbehinderten“ am 6. Juni hatte die Stadtbibliothek mit dem Blinden- und Sehbehindertenverein zu einer besonderen Vorführung eingeladen. Mit Hilfe der 3D-Technologie wurden dreidimensionale Umgebungskarten erstellt, die Blinden und Sehbehinderten neue Wege der Wahrnehmung eröffnen. Unter anderem wurde die Baustellensituation an der Ersatzhaltestelle Siegesdenkmal als 3D-Karte ausgedruckt. So hilft das Abbild der unmittelbaren Umgebung bei der Orientierung.
Mit der 3D-Brille bietet die Infothek uch virtuelle Welten zum Erkunden an. An festen Terminen werden die Möglichkeiten einer VR-Brille (Virtual Reality) vorgestellt und zum Testen und Spielen angeboten. Für Erwachsene finden Einführungen in die Nutzung digitaler Medien statt. Der Schwerpunkt der eReader-Sprechstunde liegt auf der Onleihe. An festen Terminen erhalten Interessierte Hilfestellung in der Handhabung ihrer eigenen Geräte und können sich allgemein über die digitale Welt informieren.
Auch E-Learning ist geboten. Der deutsche Bibliotheksverband hat der Stadtbibliothek Laptops und Lizenzen des Sprachlernprogramms LinguaTV spendiert. E-Learning-Kurse sind ein attraktives zusätzliches Angebot zur Sprachförderung in Deutsch. Bei regelmäßigen betreuten Lerntreffs erhalten die Teilnehmenden, überwiegend geflüchtete Menschen, eine Einführung in die Online- Sprachkurse und können sich über das Gelernte austauschen.
In der Kinder- und Jugendbibliothek können die jüngsten Leser außerdem an 10 Tablets ihre Lieblingsbücher kreativ vorstellen. Mittwochs und donnerstags können verschiedene Konsolen in einem betreuten Rahmen getestet werden. Hinzu kommen Termine wie der Roboter-Nachmittag, der Programmier-Nachmittag, ein Mario Kart-Turnier oder das Ausprobieren der Virtual Reality Brille. Zwei Tablets stehen zudem an allen Tagen zur freien Verfügung. Schwerpunkt sind hier die Bilderbuch-Apps, mit denen Geschichten mitgelesen und interaktiv erlebt werden können In Haslach besteht weiterhin der Game-Tester-Treff als Kooperation zwischen der Staudinger-Gesamtschule, der Jugendbegegnungsstätte und der Stadtteilbibliothek. Dank der Anschaffung von zehn iPads und des schnelleren WLANs konnte auch im Rieselfeld das digitale Angebot ausgebaut werden. Die iPads kommen bei der Tablet-Rallye „Bibliothek mit allen Sinnen“ zum Einsatz, die in Kooperation mit der Clara-Grunwald-Schule und dem Verein KIOSK entwickelt wurde und sich an Kinder mit Migrationshintergrund wendet.
Besonders beliebt sind die Tablets zur freien Nutzung. Die Kinder und Jugendlichen können am Tag 30 Minuten lang vor Ort auf dem Tablet spielen, malen, programmieren oder den Roboter Cozmo steuern. Vor allem das Spiel „Minecraft“, mit dem inzwischen auch Konzeptionen für den Unterricht erstellt werden, ist stark gefragt. Daher kauft die Bibliothek vermehrt Bücher zu diesem Spiel ein, um neben der Medien- auch die Lesekompetenz zu stärken.