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Öffentlichkeit wird ausgeschlossen

Der zweiter Prozess im Staufener Missbrauchsfall hat begonnen

Langer grauer Bart, Brille, hellblaue Jeans- als die Anklage vorgelesen wird, hält er den Kopf gesenkt. Als die Freiburger Staatsanwältin von den grausamen Details berichtet, bleibt ihr ab und zu die Sprache weg.

Beim zweiten Prozess im Staufener Missbrauchsfall wurde dem 50-jährigen Soldaten gestern vorgeworfen, den neunjährigen Jungen zweimal besonders schwer vergewaltigt zu haben. Bei den Taten sollen auch die Mutter des Kindes und ihr Lebensgefährte beteiligt gewesen sein . Dem Jungen war laut Staatsanwaltschaft vor den Vergewaltigungen gedroht worden, dass er ins Heim komme, wenn er sich sträuben würde. Für die weitere Verhandlung gestern wurde die Öffentlichkeit dann ausgeschlossen, der Prozess geht  am Mittwoch weiter. Dann sollen Ermittlungsbeamte aussagen. Ein Gutachter soll außerdem zur Frage aussagen, wie gefährlich der Mann für die Allgemeinheit ist. Ein Urteil soll es Mitte Mai geben.Der Soldat ist verheiratet und war bislang Stabsfeldwebel in der deutsch-französischen Brigade in Illkirch-Graffenstaden. Er ist noch nicht vorbestraft. Allerdings sollen bei ihm auf dem Dienstrechner kinderpornografisches Material gefunden worden sein. Er habe laut Bild eine Geldstrafe bekommen und soll degradiert worden sein.
Der neunjährige Junge aus Staufen soll mehr als zwei Jahre lang von Männern aus dem In- und Ausland vergewaltigt worden sein. Die 48 Jahre alte Mutter des Jungen und ihr 39 Jahre alter
Lebensgefährte sollen ihn dafür im Internet angeboten haben. Die beiden Hauptbeschuldigten stehen im Juni vor Gericht.
Im ersten Prozess war ein 41-jähriger zu zehn Jahren Haft mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt worden.