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Greenpeace will Straßenzüge menschengerechter gestalten

Park(ing)-Day in Freiburg

Am Samstag lädt Greenpeace Freiburg wieder zu einem Park(ing)-Day.

Zusammen mit Anwohnern und vielen weiteren lokalen Initiativen wird von 11 bis 19 Uhr für diesen einen Tag Fläche vielfältig umgenutzt. Mit Rollrasen, Pflanzen, Liegestühlen, Straßenmusik und Spiel­möglichkeiten werden einige Parkplätze im Sedanquartier (Wilhelmstr. zwischen Belfortstr. und Moltkestr.) menschengerechter gestaltet. Öffentlicher Raum gehöre der gesamten Stadtbevölkerung, so Greeenpeace. Er werde jedoch deutlich überproportional für den KFZ-Verkehr geopfert. Wenn wir das Wort Nachhaltigkeit auch nur ein bisschen ernst nehmen wüden, müssten wir schleunigst von der immer noch autogerechten Stadt endlich zu einer wirklich grünen Stadt mit nachhaltiger Mobilität und mehr lebenswertem Raum für Menschen kommen, sagt die Umweltschutzorganisation

In Freiburg leben bereits viele Menschen, die kein eigenes KFZ besitzen und auch keines wollen, so Greenpeace. In innerstädtischen Wohngegenden wie dem Sedanquartier stellten diese sogar deutlich die Mehrheit dar. Der öffentliche Raum vor ihrer Haustür sei jedoch trotzdem mit KFZs vollgestellt. Man wisse oft nicht wohin mit Fahrrad oder Kinderwagen. Aufenthaltsqualität in der eigenen Wohnstraße suche man vergebens, ganz zu schweigen von Spielmöglichkeiten für Kinder. Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen gleiche die Strecke von zuhause zum Bäcker oft einem Hindernisparcour: Mülleimer, widerrechtlich abgestellte KFZs, schlechter Bodenbelag.

Zudem stellten die günstigen Anwohner-Parkausweise (gerade mal 30€ pro Jahr) und die günstigen Parkgebühren, falls die überhaupt anfallen, eine nicht mehr zeitgemäße Subventionierung des KFZ-Verkehrs dar. Die für das Abstellen der Kraftfahrzeuge anfallenden Kosten stünden in keiner Relation zu den Kosten, die die Stadt aufbringen muss, um diese Parkplatzflächen bereitzustellen. Sie seien ganz einfach nicht marktgerecht und viel zu billig.

Da die Einwohnerzahl in Freiburg weiter wächst, steige auch entsprechend die Konkurrenz um den begrenzten öffentlichen Raum. Weil Autoverkehr ökologisch, was den Flächenverbrauch und die Gesundheitsfolgen angeht, die rücksichtsloseste Form der Mobilität sei, setzten fortschrittliche Städte wie Kopenhagen und Amsterdam auf eine Verkehrswende: weg vom eigenen Auto – hin zu Radverkehr, Car-Sharing und öffentlichen Verkehrsmitteln. Beim Car-Sharing habe Freiburg gut vorgelegt, nun müsse jedoch auch für die nächsten zehn Jahre jährlich pro Car-Sharing-Parkplatz ein öffentlicher KFZ-Stellplatz umgenutzt werden. Nur dann erfülle das Car-Sharing die darin gesetzten Erwartungen bzgl. der Gewinnung von Fläche. Möglichkeiten der Umnutzung gebe es viele: Abstellanlagen für Fahrräder, Freiraum für mehr Sicherheit an Straßenkreuzungen, Sitzmöglichkeiten, mehr Raum für Pflanzen, usw.