Nachwuchsrekord im Basler Zoo
Nachwuchsrekord: So viele Jungstörche wie noch nie wuchsen dieses Jahr im Basler Zoo auf.
Nachwuchsrekord: So viele Jungstörche wie noch nie wuchsen dieses Jahr im Basler Zoo auf.
Auch Storch Lenny – dessen Wege rund 1500 Facebook-Fans mitverfolgen – betreut drei Junge. Die Zolli-Störche haben einen erfolgreichen Frühling hinter sich, wie die diesjährige Beringungsaktion zeigte. 58 junge Störche werden auf den Nestern von ihren Eltern betreut. 56 von ihnen haben letzte Woche einen Ring erhalten. Ein Nest war schlecht zu erreichen, weshalb zwei kleine Störche leer ausgegangen sind. Anhand der auf dem Ring eingravierten Nummer wird man die Störche in Zukunft erkennen können. Die 58 jungen Störche verteilen sich auf 24 Nester, die von je einem Elternpaar besetzt werden. Auf einigen Nestern sind keine Jungen aufgewachsen. Der Blick ins Nest war nur dank einem Hebekran der Feuerwehr oder mit langen Leitern möglich. Immer mehr Junge kamen dabei zum Vorschein.
Mit den gezählten 58 Jungen ist ein eindeutiger Rekord zu verzeichnen. Zum Vergleich: 2016 waren es 43 und 2017 38 Junge. Auch Lenny – der berühmteste Zolli-Storch – ist stolzer Vater geworden. Seine drei Jungen zieht er mit seiner letztjährigen Partnerin auf. Die drei Kleinen sind munter und machen jetzt – wie die Jungen in den anderen Nestern auch – erste Flugübungen. Dabei springen sie in die Luft und flattern kräftig mit den Flügeln. Bald werden sie abheben und ihre ersten – häufig recht spektakulären – ersten Testflüge machen. 2018 scheint ein gutes Jahr für die Störche gewesen zu sein. Auch andere Standorte melden Rekordzahlen. Verantwortlich dafür war unter anderem die günstige Witterung.
Im Zoo Basel werden seit seiner Gründung im Jahr 1874 Störche gepflegt. Der jetzige hohe Bestand an Störchen ist allerdings nicht selbstverständlich, denn einst war der Weissstorch in der Schweiz ausgestorben. Es war eine kleine Sensation, als 1982 auf einer Föhre im Kinderzoo das erste Junge nach der erfolgreichen Wiederansiedlung von 1950 schlüpfte. Dies war ein Jahr, nachdem nach vielen Jahren erstmals wieder Störche im Zoo Basel eingeflogen waren.
Ab Ende Juli werden die Jungstörche und ihre Eltern den Zoo Basel verlassen und in den Süden fliegen. Den Zug einzelner Störche kann man dank Sendern im Detail verfolgen. Von den im Zoo Basel geschlüpften Störchen sind zurzeit Lenny und Yumna mit einem Sender ausgerüstet.
Die mitteleuropäischen Störche gehören zu den Westziehern, sie umfliegen das Mittelmeer auf der westlichen Route. Via Spanien und Gibraltar zogen sie traditionellerweise nach Westafrika. Seit einigen Jahren bleiben viele von ihnen allerdings in Südspanien; sie halten sich dort oft auf Mülldeponien auf, wo das Nahrungsangebot gross ist. Die Gesellschaft Storch Schweiz erforscht die Gründe für diese Veränderung. Im Projekt ‹SOS Storch – Storchenzug im Wandel› wird die Flugroute mittels Satellitensendern verfolgt. Der Zoo Basel unterstützt dieses Projekt.