Terror-und Amokübung an der Freiburger Uniklinik
Bei einem Terrorakt oder eines Amoklaufs kann es schnell viele Schwerverletzte geben . Die Uniklinik Freiburg hat zum erstenmal geübt, was dann zu tun ist.
Bei einem Terrorakt oder eines Amoklaufs kann es schnell viele Schwerverletzte geben . Die Uniklinik Freiburg hat zum erstenmal geübt, was dann zu tun ist.
Rund 30 Beschäftigte des Klinikums probten im Universitäts-Notfallzentrum gemeinsam mit dem Malteser Hilfsdienst zum ersten Mal, wie in solchen Fällen am schnellsten die Verletzten versorgt werden können. Viel Kunstblut ist bei der Übung geflossen: 15 Schauspieler wurden zunächst sehr realitätsnah für ihren Auftritt als Verletzte hergerichtet und geschult. Von Knochenbrüchen und Verbrennungen über Quetschungen bis hin zu Metallröhren, die im Bauch steckten, war alles dabei. Das Team musste die Angaben der eingelieferten Schauspiel-Patienten samt deren Verletzungsmuster dem richtigen Schweregrad zuordnen. Bei den als lebendbedrohlich verletzt eingestuften Schauspiel-Patienten wurden sofort gezielte Erstmaßnahmen eingeleitet. Im Minutentakt brachte der Blaulichtkorso des Rettungsdienstes neue Schauspiel-Patienten ins Klinikum. Mit Hilfe eines speziellen Sichtungskonzepts und der zügigen Identifizierung von freien Intensivbehandlungsplätzen durch ein neu eingeführtes Bettenmeldesystems wurde gewährleistet, dass alle Patienten schnellstmöglich die richtige Versorgung erhielten – insbesondere gerade auch die Schwerstverletzten. „Die Übung war erfolgreich, aber auch ausgesprochen lehrreich. Sie hat uns gezeigt, wie wir uns – als Universitätsklinikum und einziges Haus der Maximalversorgung der Region – im Ernstfall auf äußere Amok- und Terrorlagen mit ihren ganz speziellen medizinischen Herausforderungen einzustellen haben“, sagte Dr. Edelbert Zipfel, Leiter der Stabsstelle Gefahrenabwehr, Brand- und Katastrophenschutz des Universitätsklinikums. „Wir werden in den nächsten Wochen die Übung mit allen Verantwortlichen detailliert auswerten und die geeigneten Schlüsse ziehen, um auch für diese ganz speziellen Einsatzlagen noch besser gerüstet zu sein.“