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Gefunkt wird auch im SC Stadion

Freiburg ist auf dem Weg zur Smart-City

Auf einem Flutlichtmast im SC-Stadion hat die Badenova jetzt ein Gateway für sein Freiburger Smart-City Funknetz installiert. Mit diesem Funknetz plant der Energie- und Umweltdienstleister die schnelle und effiziente Übertragung von Daten, um die Lebens- und Arbeitswelt in der Stadt komfortabler zu gestalten.

Das Funknetz, das derzeit von Badenova für Freiburg aufgebaut wird, kann in individuellen Zeitintervallen Daten aus technischen Anlagen übermitteln, zum Beispiel Füllstände, Temperaturen, Druck, Bewegungen oder GPS-Koordinaten. In den städtischen oder industriellen Anwendungen müssen es keine komplizierten Anlagen sein. Auch Bewegungsmelder, Gewichtssensoren, oder Messgeräte für Luftqualität sind denkbare Datenlieferanten. Alles zusammen zeigt die Perspektiven für eine digitale Smart City auf. Vor allem wenn umfangreiche Daten richtig analysiert und in intelligente Betriebskonzepte integriert werden, kann ein spürbarer Nutzen entstehen. Mit diesem Hintergrund ist Badenova auf ihrem standardisierten und auf industrielle Anforderungen ausgelegten Funknetz zurzeit noch vordergründig im Themenfeld Strom, Wasser und Metering unterwegs.
 
Bei der Basisstation (Gateway) auf dem Flutlichtmast des SC Freiburg handelt sich um das inzwischen neunte von geplant zwanzig Freiburger Gateways. Diese Gateways empfangen per Funk Daten aus den Versorgungsnetzen, aus beteiligten Unternehmen oder von Anwendungen weiterer Partner, um sie dann an die jeweiligen Empfänger zur Auswertung durchzuleiten oder werden direkt zu Informationen aufbereitet und dann verschickt. Das Ganze basiert auf der Funktechnologie LoRaWAN™ (Long Range Wide Area Network). Dieses System ist energieeffizient, günstig und kann Daten über große Entfernungen oder tief aus dem Keller übertragen. Vor allem in Kombination mit Wetter-, Verkehrs- oder Umweltdaten entsteht eine Vielzahl möglicher Anwendungsbereiche, die Badenova unter dem Stichwort Smart City entwickeln will.
Bis auf die Tuniberggemeinden hat die Badenova mit den bestehenden neun Gateways inzwischen das gesamte Stadtgebiet Freiburgs oberflächlich erfasst und realisiert nun erste Pilotprojekte. So werden zum Beispiel im Wassernetz bestimmte Zählpunkte digital ausgelesen und über das Funknetz an die Verbundleitwarte weitergeleitet. Da geht es beispielsweise um Durchflussmengen, um Zählerstände, um Temperaturen. Diese Daten stehen heute schon zur Verfügung, doch um sie einmal zu einem bestimmten Stichtag auszulesen, muss jedes Mal ein Mitarbeiter in den Schacht steigen. Mit der neuen Technologie können die Daten nun per Funk permanent gesichtet und entsprechend ausgewertet werden und bieten nun gleichzeitig die Erweiterung für die bisherige Überwachung des Wassersystems.
Welch eine Kreativität hinter der Aufnahme und Verarbeitung der Daten auch für den Eigennutzen steckt, zeigte sich z.B. beim Freiburg-Hackathon zum Thema Smart City.  So ist erst dieser Tage bei dem Freiburger Hacker-, Tüfftler- und Programmierer-Wettbewerb, als mögliche Anwendung ein Prototyp zum Fahrradtracking mit LoRaWAN entstanden. Über eine App bekommt der Fahrradbesitzer angezeigt, wann, wo, in welcher Geschwindigkeit und wohin sich sein Fahrrad bewegt. Das ist für die Eigenkontrolle hilfreich, erst recht aber, um einen Fahrraddieb zu überführen. Ein Sensor im Fahrrad übermittelt die entsprechenden Daten über das ebenfalls von badenova unterstützte öffentliche LoRaWAN-Funknetz.
 
Was heißt das nun eigentlich für den SC Freiburg? Vorerst nichts. Badenovas Partner Elektro-Ullmann hat das Gateway nur deshalb auf einem SC Flutlichtmast montiert, weil dies der höchste Punkt weit und breit ist. So wird die ungestörte Funkstrecke Richtung Dreisamtal und Richtung Innenstadt gewährleistet. Andere Gateway-Standorte sind zum Beispiel die Kamine der Badenova Heizkraftwerke in der Stadt, das Wasserschlössle am Sternwald, die Verbundwarte. Aber für den Sportclub hat sich die Mitwirkung dennoch gelohnt. Da der Kran schon mal da war, konnte der Sportclub die Gelegenheit zur Wartung seines Flutlichts nutzen.