Anklage will lange Haft mit Sicherungsverwahrung
Am Morgen hat der siebte und vorerst letzte Prozess im Missbrauchsfall Staufen begonnen - und der angeklagte Spanier hat gleich ein Geständnis abgelegt.
Am Morgen hat der siebte und vorerst letzte Prozess im Missbrauchsfall Staufen begonnen - und der angeklagte Spanier hat gleich ein Geständnis abgelegt.
Der 33-jährige sagte vor dem Freiburger Landgericht, er habe schwere Straftaten begangen und dem heute zehnjährigen Jungen großes Leid zugefügt. Er habe das Kind mehrfach vergewaltigt und dafür Geld bezahlt. Grund sei sein sexuelles Interesse an Kindern. Sein Wunsch sei es, eine Therapie zu machen. Staatsanwältin Nikola Novak sagte, der Mann habe den Jungen in mindestens 15 Fällen vergewaltigt und der Mutter und dem Lebensgefährten dafür mehr als 10.000 Euro bezahlt. Er sei von Anfang September 2016 bis August 2017 mehrfach aus Spanien angereist und habe für die Taten Ferienwohnungen angemietet. Die Mutter und ihr Lebensgefährte seien an den Missbrauchstaten beteiligt gewesen. Der Junge sei erniedrigt, beleidigt, gedemütigt, gefesselt, maskiert und misshandel worden. Der Mann, der angeblich bei einer Futtermittelfirma in Spanien gearbeitet hat, habe sich als in Belgien lebender, italienischer Kinderarzt ausgegeben. Er habe den Missbrauch gefilmt und diese Filme im Darknet verkauft. Die Staatsanwaltschaft will eine langjährige Haftstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung erreichen. Das Urteil soll Anfang August fallen. Die Mutter der Jungen und ihr Lebensgefährte, die derzeit ebenfalls vor Gericht stehen, haben zugegeben, dass sie das Kind über zwei Jahre im Darknet für Vergewaltigungen angeboten haben. Das Urteil gegen das Paar wird am 7. August erwartet.
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