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Der 57-jährige wird in den nächsten Tagen vernommen

Freiburg: Begleiter von Maria H. sitzt in U-Haft in Deutschland

Im Fall der jahrelang verschwundenen Maria H. aus Freiburg ist ihr 40-jähriger Begleiter von Italien nach Deutschland ausgeliefert worden.

Er sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Der 57-Jährige wird in den nächsten Tagen vernommen, teilte die Staatsanwaltschaft Freiburg mit. In Italien habe sich der Mann aus aus Blomberg in Nordrhein-Westfalen seit seiner Festnahme nicht geäußert, hieß es zuletzt.
Dem Mann drohen bei einer Verurteilung wegen Kindesentzugs bis zu zehn Jahre Haft.

Verantworten müsse er sich, weil er ohne Einwilligung der Eltern mit einer Minderjährigen untergetaucht sei, so die Staatsanwaltschaft. Auch wenn Maria freiwillig
mitgegangen sei, stelle dies eine Straftat dar. Bei Kindesentzug drohen laut Strafgesetzbuch den Angaben zufolge bis zu fünf Jahre - in schweren Fällen bis zu zehn Jahre - Haft. Marias Familie will sich nach Angaben der Mutter derzeit nicht öffentlich äußern.Maria H. war  im Mai 2013 als 13-Jährige freiwillig mit dem Mann untergetaucht . Sie hatten sich im Internet kennengelernt.

Ende August war das Mädchen zurückgekehrt. Der Mann wurde wenig später in Sizilien festgenommen. Die beiden sollen durch Osteuropa und Italien gereist sein und hatten die vergangenen zwei Jahre gemeinsam in einer Wohnung auf Sizilien gelebt. Dort soll sich der 57-jährige als ihr Vater ausgegeben haben. Beide sollen von Gelegenheitsjobs gelebt haben. Den Dorfbewohnern von Licata sollen sie gesagt haben, dass Maria ´s Mutter verstorben sei. Als die 18-jährige verschwand um nach Hause zurückzukehren, soll er laut Bild schreiend durch die Straßen gelaufen sein, worauf Anwohner die Polizei alarmierten. Daraufhin flog alles auf.