Atomkraftwerk Fessenheim soll bis 2022 abgeschaltet werden
Seit Jahren fordern Umweltschützer und deutsche Politiker das Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass endlich abzuschalten.
Seit Jahren fordern Umweltschützer und deutsche Politiker das Atomkraftwerk Fessenheim im Elsass endlich abzuschalten.
Jetzt kommt aus Frankreich die Nachricht, dass es bis 2022 - also während Macrons Präsidenten-Amtszeit- vom Netz geht. Man könne kein genaues Datum nennen, werde aber an dem Plan festhalten, das AKW im nächsten Jahr herunterzufahren, teilte der französische Umweltminister de Rugy mit.
Die Vorsitzende des Bundestags-Umweltausschusses, Sylvia Kotting-Uhl, reagierte empört auf die Äußerungen de Rugys. «Das ist eine inakzeptable Frechheit», erklärte die Grünen-Politikerin. 2012 habe Frankreichs damaliger Präsident François Hollande die unverzügliche Schließung zugesagt. «Jetzt soll es erst ein Jahrzehnt später sein. Das ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich unermüdlich für die Abschaltung des gefährlichen Atomkraftwerks an der deutschen Grenze einsetzen.» Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier müssten sich für die sofortige Abschaltung einsetzen.
Grund für die Planungsschwierigkeiten seien Verzögerungen beim Neubau des Druckwasserreaktors in Flamanville am Ärmelkanal. Fessenheim soll eigentlich erst abgeschaltet werden, wenn der neue Reaktor ans Netz geht. Seit Jahren häufen sich die Zwischenfälle im Atomkraftwerk Fessenheim. Erst gestern war ein Feuerwehreinsatz wegen Rauchentwicklung im nuklearen Teil einer Anlage gemeldet worden. Die Ursache ist nicht bekannt, ein Brand soll jedoch glücklicherweise nicht festgestellt worden.