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Die Zahl der Straftaten in Südbaden ist zurückgegangen

Freiburg ist nach 16 Jahren nicht mehr der Stadtkreis im Land mit der höchsten Kriminalität

Gute Nachricht in Südbaden: Die Zahl der Straftaten ist im vergangenen Jahr deutlich zurückgegangen.

Der Rückgang lag bei 4,9 Prozent - im Landesvergleich ein hervorstechender Wert, teilte das Freiburger Polizeipräsidium mit. Insgesamt 61.671 Straftaten seien registriert worden. Noch nie sei diese Zahl in den vergangenen zehn Jahren so niedrig gewesen.

Polizeipräsident Franz Semling beton:  "Wir haben unser Personal und unsere Fähigkeiten auf die Kriminalitätsschwerpunkte fokussiert - das hat gewirkt."

Doch trotz dieser positiven Entwicklung sei das Polizeipräsidium Freiburg damit immer noch auf Platz drei der am stärksten durch Kriminalität belasteten Präsidien in Baden-Württemberg.

Die Qualität der Ermittlungsarbeit drücke sich nicht zuletzt auch durch den Anteil der polizeilich aufgeklärten Straftaten aus. Die Aufklärungsquote habe mit 61 Prozent über dem Landesschnitt gelegen.

Die Zahl der Einbrüche sei um knapp 30 Prozent zurückgegangen. Man werde weiterhin alle Maßnahmen treffen, um das Sicherheitsgefühl der Bürger zu stärken.

Was die Kriminalität im öffentichen Raum angehe, werde man gezielt Personal und Geld dort investierenl, wo es nötig ist, so Semling. Die bisherigen Maßnahmen hätten gefruchtet. Die Zahl der Delikte sei um 7,2 Prozent zurückgegangen.

Die Zahl der Fälle gegen die sexuelle Selbstbestimmung haben jedoch um rund 11 Prozent zugenommen, sagt Semling. Allein die Fallzahlen im Bereich der Verbreitung pornografischer Schriften hätten sich in etwa verdoppelt - das sei ein landesweites Phänomen.

Es gebe immer mehr Datenträger von Tatverdächtigen, die sich im Terabyte-Bereich bewegen."Das bringt uns sowohl personell als auch hinsichtlich unserer Ausstattung an die Grenzen. Hier hoffen wir alle auf die Forschung und neue Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz", so der Leitende Kriminaldirektor Peter Egetemaier.

Anlass zur Sorge würden nach wie vor Straftaten geben, die sich gegen Polizeibeamte richten. 565 solcher Fälle wurden 2019 gezählt, ein erschreckender Höchstwert mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre.

Im vergangen Jahr gebe es unter anderem Fälle, die Schlagzeilen machten. Es gab drei Morde, 21 Verfahren wegen Totschlags und drei Fälle von fahrlässiger Tötung, so Egetemaier. Die Aufklärungsquote  habe bei 100 Prozent gelegen.. Die meisten Tatverdächtigen seien männliche, deutsche Staatsangehörige gewesen, die in der Vergangenheit bereits polizeilich in Erscheinung getreten waren.

Aber eins freut Polizeipräsident Franz Semling ganz besonders: Freiburg ist nach 16 Jahren nicht mehr der Stadtkreis im Land mit der höchsten Kriminalität. Denn die Straftaten gingen um 8,9 Prozent auf 22 560 Fälle zurück. Das ist der niedrigste Wert seit 10 Jahren.