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Auch Rehakliniken sollen Patienten aufnehmen

Corona: Der Kreis Breisgau-Hochschwarzwald stellt einen Drei-Stufen-Plan auf

Die Zahl der Corona Patienten, die in Krankehäusern behandelt werden müssen, wird in den nächsten Wochen auch im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald dramatisch ansteigen. Deshalb hat der Krisenstab des Landratsamts ein Drei Stufen-Konzept für den Landkreis und Freiburg beschlossen, um medizinische Versorgungskapazitäten auszubauen und ergänzende stationäre Behandlungsmöglichkeiten zu schaffen.

Planungszentrum ist die Integrierte Leitstelle in Freiburg, die sich mit der Oberleitstelle in Stuttgart abspricht. Werden Rettungskräfte zu Patienten gerufen, so entscheiden diese, welche Patienten in welche Kliniken kommen.

Die Kriterien dafür sind der Zustand des Patienten als auch die verfügbare Kapazität und Ausstattung in den Kliniken.

Wie funktioniert das 3-Stufen-System?

In Stufe 1 bleiben die Hausärzte die ersten Ansprechpartner. Sie stellen die Diagnose. Leicht erkrankte Patienten ohne Risikofaktoren für Komplikationen werden ambulant betreut und im häuslichen Umfeld behandelt

Zusätzlich gibt es Schwerpunktpraxen und sogeannten Corona-Ambulanzen. In Titisee-Neustadt, Bad Krozingen und Emmendingen sind sie schon in Betrieb. Drei weitere werden in Freiburg, Müllheim und Breisach eingerichtet.

Darüber hinaus sollen Menschen, die nicht in eine Arztpraxis oder in eine Fieber-Ambulanz kommen können, sich in einem einem "Corona-Mobil“ untersuchen lassen können. Das Mobil fährt direkt zur Wohnung und besucht Alten-und Pflegeheime.

Möglich infizierte Menschen erhalten, wenn nötig, einen Abstrich. Danach wird entschieden, ob der Patient in hausärztlicher Betreuung versorgt werden kann oder eine stationäre Weiterbehandlung erforderlich ist.

In Stufe 2 werden Patienten stationär versorgt, die zwar nicht mehr zu Hause bleiben können, aber aufgrund milden Verlaufs der Erkrankung nicht auf einer Intensivstation behandelt werden müssen.

Damit die Akutkrankenhäuser ihre gesamten Ressourcen mit Geräten und Personal auf die Intensiv-Stationen ausrichten können, werden diese Patienten in Behelfskrankenhäusern untergebracht. Dazu dienen Rehakliniken.

Dort werden separate Isolationsbereiche eingerichtet, die den eigentlichen REHA Betrieb der Kliniken nicht gefährden und gleichzeitig eine Aufnahme einer bestimmten Zahl an leicht Erkrankten ermöglichen.

In Stufe 3 müssen schwer erkrankte Patienten auf einer Intensivstation behandelt werden. Hierzu konzentrieren sich die Akutkrankenhäuser derzeit auf den bestmöglichen Ausbau an Intensivbettenkapazitäten mit Beatmungsmöglichkeit.

Schwer erkrankte Patienten werden über die ILS angemeldet, wenn sie beispielsweise als Notfallpatienten im ambulanten Bereich oder über den Rettungsdienst und Notarzt aufgefunden werden.

Es kann sich aber auch um Menschen handeln, die sich bereits wegen einer Covid-19-Erkrankung in einem Behelfskrankenhaus der Stufe 2 befinden, sich aber in ihrem gesundheitlichen Zustand so verschlechtert haben, dass eine intensivmedizinische Behandlung notwendig wird.

Außerdem solle eine Altenpflegeeinrichtung für Menschen eingerichtet werden, die leicht erkrankt sind und in häusliche Quarantäne müssen. Es geht um Menschen, die ambulant nicht versorgt werden können, weil sie mit einer Person der Risikogruppe im selben Haus leben oder sich nicht selbst zuhause versorgen können.