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"Einsatz muss belohnt belohnt werden"

Freiburger Studis bekommen Punkte für ihr ehrenamtliches Engagement in Corona-Zeiten

Ob Telefondienst für den städtischen Krisenstab, regelmäßiges Einkaufen für Senioren oder das Aushelfen bei der ambulanten Hospizgruppe- die Universität Freiburg unterstützt Studierende bei ihrem Einsatz gegen das Coronavirus.

Sie hat dafür das Modul „Service Learning" vom Zentrum für Schlüsselqualifikationen erweitert. Nun können sich auch Studierende, die sich ehrenamtlich in Initiativen gegen die Corona- Ausbreitung engagieren, ECTS-Punkte anrechnen lassen.

Das sind Punkte, die in der EU für Studienleistungen angerechnet werden.

Ziel dieses Moduls ist es, Lernen durch soziales Engagement für die Zivilgesellschaft zu fördern.

Es besteht aus mehreren Qualifizierungs-, Reflexions- und Beratungselementen sowie einem 30-stündigen Praxiseinsatz.

Studierende, die an allen Elementen erfolgreich teilnehmen, bekommen  vier ECTS-Punkte.

An die aktuelle Situation angepasst ist nun auch, dass das Engagement gegen Corona schon vor dem offiziellen Start des Moduls Mitte Mai 2020 begonnen haben darf.

„Mindestens zehn Stunden müssen jedoch nach der Auftaktveranstaltung noch geleistet werden, damit neue Ansätze und Fragestellungen noch direkt umgesetzt und bewertet werden können“, erklärt Verena Saller, Leiterin des ZfS.

Anette Bender, Projektleiterin des Moduls „Service Learning“, ergänzt, dass einige Studierende gerade jetzt mit eigenen Ideen oder neuen Initiativen, die sie gern ehrenamtlich unterstützen möchten, auf das ZfS zukommen.

Die Universität sei dafür aufgeschlossen, sagt Bender: „In der aktuellen Situation erwarten wir von den Studierenden sehr viel Flexibilität, diese möchten wir ihnen im Gegenzug auch bieten.“
 
Service Learning ist eine aktivierende Lernform, deren Aufgabe unter anderem darin besteht, das Engagement der Studierenden thematisch und fachlich zu rahmen, so Bender.

Dies geschehe unter anderem anhand eines fächerübergreifenden Austauschs zu Beginn des Moduls, begleitenden Workshops und einer Supervision während des Praxiseinsatzes sowie dem Erstellen eines Arbeitsjournals und einer abschließenden Reflexion.

„Die Studierenden vernetzen sich dabei untereinander und schätzen das selbstgesteuerte Lernen sehr“, sagt Waltraud Ziegler, die das Modul zusammen mit Bender leitet.
 
In der Regel schließen pro Semester zwischen 30 und 40 Studierende das Modul erfolgreich ab. Viele arbeiten danach noch ehrenamtlich in ihrem Projekt weiter. Erste Anfragen speziell wegen Corona sowie Anmeldungen sind bereits eingegangen.

Die Anmeldung für das Modul ist online noch bis zum 11. Mai 2020 möglich. Ob die Auftaktveranstaltung jedoch wie geplant am 15. Mai 2020 stattfinden kann, ist noch unklar.