Emmendingen: Borkenkäfer steht in den Startlöchern
Viel zu tun haben aktuell die Waldbesitzer im Landkreis Emmendingen. Nachdem der Sturm Sabine und anhaltende Trockenheit bereits für Schäden gesorgt haben, kämpfen sie nun gegen die Borkenkäfer.
Viel zu tun haben aktuell die Waldbesitzer im Landkreis Emmendingen. Nachdem der Sturm Sabine und anhaltende Trockenheit bereits für Schäden gesorgt haben, kämpfen sie nun gegen die Borkenkäfer.
Im Landkreis Emmendingen wurden die ersten Borkenkäfer gesichtet. Das Landratsamt Emmendingen geht davon aus, dass sie die stehenden Fichten befallen werden.
Schon die die beiden Trockenjahre 2018 und 2019 hatten dazu geführt, dass sich die Anzahl der Käfer explosionshaft vermehren konnte. Doch Waldbesitzer und Förster haben damals bei der Aufarbeitung der vom Borkenkäfer befallenen Fichten gut zusammengearbeitet. Die Waldbesitzer haben schnell die befallenen Bäume zum Schutz des Waldes gefällt und abgefahren. Das Forstamt hatte ein Risikomanagement aufgebaut und danach konsequent gehandelt. Ein Bestandteil davon war die neue Borkenkäfer-App. Deshalb glaubte man die Borkenkäfer Situation gut im Griff zu haben.
Im Februar fegte der Sturm „Sabine“ und weitere Stürme über die Wälder des Landkreises.
Die Bilanz: Hohe Schäden in einzelnen Tälern und Hochlagen. Weil dieses Sturmholz ein hervorragendes Brutmaterial für die Borkenkäfer darstellt, sind die Waldbesitzer und Förster seit Februar dabei, das Sturmholz aufzuarbeiten. Dadurch findet der Käfer kaum noch Brutmaterial aus den Sturmresten vor.
Doch der vergangene milde Winter begünstigte, dass kaum Käfer abgestorben sind und sie sich zum Teil noch weiterentwickeln konnten. Dazu kommt, dass der überaus trockene und warme April mit seinen überdurchschnittlichen Temperaturen und fehlendem Regen die Fichten schon jetzt unter Stress gesetzt hat. Fichten brauchen Wasser, damit ihr Abwehrmechanismus, die sogenannte Harzbarriere, gegen Käfer funktioniert.
Falls es in den kommenden Tagen zu trocken ist, wird der Borkenkäfer zumindest in der ersten Befallswelle ein leichtes Spiel mit den Fichten haben.
Er vermehrt sich dann massenhaft unter der Rinde und der Baum stirbt später ab.
Waldbesitzer und Förster sind aktuell im Wald unterwegs auf der Suche nach braunem Bohrmehl als untrüglichem Zeichen dafür, dass der Borkenkäfer Fichten erfolgreich angegriffen hat. Innerhalb kurzer Zeit müssen dann diese Bäume gefällt und aus dem Wald gebracht werden, damit die sonst schlüpfenden Jungkäfer nicht weitere Fichten befallen.
Viel Geld verdienen, können die Waldbesitzer mit dem Holz nicht. Durch die Corona-Pandemie ist zeitgleich der Holzabsatz fast zum Erliegen gekommen.