Südbaden: Zoll stellt ab Dienstag wieder Ausfuhrzettel für die Schweizer aus
Wenn am 15. Juni die Grenze zur Schweiz wieder geöffnet wird, rechnet Südbaden mit einem Großandrang von schweizer Einkäufern.
Wenn am 15. Juni die Grenze zur Schweiz wieder geöffnet wird, rechnet Südbaden mit einem Großandrang von schweizer Einkäufern.
Bislang dürfen nur Pendler oder Menschen mit triftigen Grund die Grenze überqueren - und auf dem Rückweg noch etwas einkaufen in den südbadischen Läden. Ausfuhrzettel, um die Mehrwertsteuer zurückzufordern, bekommt man am Zoll noch nicht.
Aber am Dienstag soll es losgehen, so das Hauptzollamt Lörrach. Und das empört die Gewerktschaft Verdi Südbaden.
„Wir halten dies für unverantwortlich und gesundheitsgefährdend für Beschäftigte der Zollverwaltung und auch die Bürgerinnen und Bürger,“ so ver.di .
Die deutsche Zollverwaltung an der Schweizer Grenze habe aus gutem Grund schon vor der Grenzschließung verfügt, dass keine Abfertigung der Ausfuhrkassenzettel mehr erfolgen kann.
Durch vermehrtes Einkaufsverhalten und Hamsterkäufe und zum Teil unverantwortlichem Verhalten der Einkäufer aus der Schweiz am Grenzübergang waren Abstandregeln und alle anderen notwendigen und angeordneten Hygienevorschriften schon Anfang März nicht mehr einzuhalten, so die Gewerkschaft.
„Gleiches ist wieder zu erwarten. Schon jetzt, obwohl Einkaufsfahrten und Einkaufstourismus noch verboten sind, seien schweizer Autos auf den Parkplätzen der Discounter und Baumärkten allgegenwärtig.
Wir haben vollstes Verständnis für Menschen die auf Grund der extrem unterschiedlichen Preisgestaltungen in Deutschland einkaufen. Die meisten von uns würden das auch tun. Darum geht es uns nicht. Es geht uns um das zu erwartende zusätzliche Infektionsrisiko direkt an der Grenze.“
Denn hier werde es zu endlosen Warteschlangen für die Ausfuhrzettel kommen, so Verdi. Man wolle auch bei den Stempelstellen keine Kugelschreiber auslegen, keine Tische und Stühle bereitstellen um ein Infektionsrisiko zu verringern.
Deswegen fordert die Gewerkschaft, noch keine Ausfuhrkassenzettel abzufertigen. Das Einkaufsverhalten müsse beobachtet werden und dann nach einer Karenzzeit entschieden werden, wie man weitermacht. Ver.di, Grenzschlange vor Coronakrise