Auf dem Schauinsland steigt ab Freitag starker Rauch auf
Ab Freitag siehst du Rauch über den Baumwipfeln am Schauinsland. Das ist aber kein Grund zur Sorge. Denn das Forstamt entzündet nur einen Kohlemeiler im Sägedobel.
Ab Freitag siehst du Rauch über den Baumwipfeln am Schauinsland. Das ist aber kein Grund zur Sorge. Denn das Forstamt entzündet nur einen Kohlemeiler im Sägedobel.
Im Herbst können die Freiburger dann ihre Grillkohle dann direkt beim Amt kaufen. Zuletzt gab es einen solchen Meiler mit anschließendem Kohleverkauf vor fünf Jahren.
Mit der Aktion wolle man die Holzkohleherstellung, wie sie im Mittelalter am Schauinsland ausgeübt wurde, zum Leben erwecken und den Interessierten einen seltenen Einblick in das traditionsreiche Handwerk geben, so das Forstamt.
Nach dem Anzünden schwelt der Meiler zwei Wochen lang. In dieser Zeit bietet das Forstamt täglich um 14.30 Uhr eine kurze Führung an. Das Amt bittet dabei darum, die Abstände zueinander einzuhalten und sich in die Anwesenheitsliste einzutragen.
Wer den Meiler außerhalb der Zeiten besucht, soll den Kohlplatz jenseits des Geländers und der Absperrungen nicht betreten. Wird der Erdmantel beschädigt, bestehe die Gefahr, dass der Meiler unkontrolliert abbrennt, so die STadt.
Mitte Juli öffnet das Forstamt den Meiler dann. Da die frische Kohle noch heiß sein kann, beginnt das Amt aber erst nach deren Absacken und Erkalten mit dem Verkauf. Ab August ist es dann soweit.
Die „Holzkohle aus dem FSC-zertifizierten Freiburger Stadtwald“ ist beim Forstamt in der Günterstalstraße 71, 79100 Freiburg, erhältlich. Jeder 5-kg Sack kostet 7,50 Euro.
Übrigens: Vor Ort können Interessierten bereits ab kommender Woche Kohle aus dem alten Kohlemeiler aus 2015 erwerben.
Der Sägendobel liegt hinter Günterstal. Wer zum Meiler will, kann auf dem Parkplatz rechts vor der Abzweigung nach Horben parken. Ab dort weist die Beschilderung den 800 Meter langen Weg.
Der Kohlenmeiler wird schwarzwaldtypisch als stehender Rundmeiler aufgebaut. Dafür werden rund 50 Raummeter („Ster“) Brennholz von Buche, Esche verwendet.
In der inneren Schicht wird das ein Meter lange Kohlholz senkrecht um einen zentralen Feuerschacht („Quandel“) gestellt. Darüber kommt die zweite Schicht in Form einer Halbkugel.
Das Ganze wird mit Fichtenreisig („Rauhdach“) und anschließend mit Erde („Losche“) abgedeckt. Auf diese Weise kann das Feuer kontrolliert schwelen. Nach dem Entzünden beginnt im Feuerschacht der Verkohlungsprozess, gesteuert durch manuell regulierte Luftzufuhr.
Auf dem Schauinsland wurde Holzkohle früher in großen Mengen benötigt, um Metalle aus den im Bergbau gewonnenen Erzen auszuschmelzen.
Bis zur Nutzung fossiler Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas) war sie neben Holz der wichtigste Energieträger. Holzkohle ein unbelastetes, klimafreundliches Naturprodukt.
Grillfans schätzen die typische, feine Note, die Holzkohle den Speisen verleiht: Der Geschmacksunterschied zum Gasgrill ist klein, aber durchaus wahrnehmbar.
Die gute Qualität der Holzkohle erkennt man übrigens daran, dass sie „klingt“, wenn man zwei Stücke aneinander schlägt.
Wer mehr über das Waldhaus und die dort gezeigte Ausstellung zur Geschichte des Stadtwaldes wissen möchte, wird im Internet unter www.waldhaus-freiburg.de fündig.
Bild:Stadt Freiburg