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Gängige andere Tests fielen negativ aus

Basel: Universität weist SARS-CoV-2-Viren in Hautprobe nach

Basler Forscher haben in der Hautprobe einer Patientin SARS-CoV-2-Viren nachgewiesen. Da zuvor der Nasen-Rachen-Abstrich und der spätere Antikörpertest negativ ausfielen, gehen sie davon aus, dass dies eine wichtige Information für die Entwicklung von Impfstoffen ist.

Corona kann auch Symptome an der Haut hervorrufen und dort nachgewiesen werden, auch wenn andere derzeit verfügbare COVID-19 Tests, wie z.B. der Nasen-Rachen-Abstrich und Antikörpertests im Blut negativ sind.
 
Dies zeigt die Untersuchung eines Falles durch die Dermatologie und die Pathologie des Universitätsspitals Basel. Der Fall wurde heute in der medizinischen Fachzeitschrift «The Lancet» publiziert.
 
COVID-19 wird als Multisystemerkrankung verstanden, die vor allem die Lungen, Nieren und das Herz angreift. In den letzten Monaten wurden aber auch die Haut betreffende Reaktionen beobachtet. Frostbeulen-, Vaskulitis- und Nesselsucht-ähnliche Symptome wurden bislang beschrieben.
 
In dem nun beschriebenen Basler Fall geht es um eine 81-jährige Frau, die aufgrund ihrer Symptome bei der Aufnahme ins Universitätsspital Basel auf COVID-19 getestet wurde. Neben dem für Corona typischen Fieber lag noch ein ausgeprägter Hautbefall vor.
 
Während der Nasen-Rachen-Abstrich negativ war, konnte die Analyse einer Biopsie aus einer entzündeten Hautstelle SARS-CoV-2-Viren, wenn auch in relativ geringer Zahl, nachweisen.
 
Ein sechs Wochen später durchgeführter Antikörpertest fiel ebenfalls negativ aus.
 
Die Basler Forschenden um Senior Author Dr. Elisabeth Roider unterstreichen in der Publikation die Wichtigkeit des Falles.
 
Er zeige einerseits, dass die gängigen Testmethoden für SARS-CoV-2 nicht fehlerfrei sind. Andererseits, dass das Testen von Hautproben als Ergänzung zu den gängigen Tests bei Hautbefall sinnvoll sein kann. Ebenfalls bestätige der Fall die Vermutung, dass nicht jeder Patient, der an Corona erkrankt, auch anschließend Antikörper bilde.
 
Dies sei eine Beobachtung von großer Relevanz für die aktuellen Bestrebungen, einen Impfstoff zu entwickeln oder Herdenimmunisierung zu erreichen.