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Studierende zufriedener als Lehrende

Freiburger Uni-Befragung zu digitalem Semester

Vorlesungen am PC statt im Hörsaal, Telefonate statt persönlicher Besprechungen - auch für die Studierenden und Lehrenden der Freiburger Uni war das Sommersemester unter Corona-Bedingungen eine Herausforderung. Zu ihren Erfahrungen und Meinungen hat die Uni Kurzbefragungen gemacht, an denen fast 8.500 Studierende und über 600 Lehrende teilgenommen haben.

Etwa zwei Drittel der Befragten gaben an, ihr Studium im laufenden Semester wie geplant erfüllen zu können. Von denjenigen, die dies nicht konnten, nannten 47 Prozent die zwischenzeitliche Schließung der Universitätsbibliothek, 46 Prozent ein unzureichendes Arbeitsklima und 31 Prozent zu viele geforderte Leistungsnachweise als Gründe. Die Studierenden fühlten sich vor allem durch E-Mails der Lehrenden und den Newsletter der Universität gut über die veränderten Studienbedingungen informiert.

Viele Freiburger Studierende litten im Sommersemester unter Belastungen: In der Befragung nannten 52 Prozent fehlende soziale Kontakte, 36 Prozent mangelnde Selbststrukturierung und 30 Prozent das Empfinden von Stress als besonders belastende Faktoren.

In der aktuellen Situation wünschten sich die Studierenden vor allem mehr persönlichen Austausch, 62 Prozent von ihnen mit Mitstudierenden und 46 Prozent auch mit Lehrenden. Sie schätzten die elektronische Bereitstellung von Lernmaterialien, die Vorlesungs­aufzeichnungen sowie die Videokonferenzen, vor allem über die Lernplattform ILIAS und das Videokonferenzsystem Zoom, als die hilfreichsten Tools in der Lehre ein. Die Studierenden äußerten den klaren Wunsch, wieder in Präsenz unterrichtet zu werden und zeigten sich im Gesamten zufrieden mit dem digitalen Semester.

Von den Lehrenden, die im Sommersemester digitale Lehre oder Fernlehre angeboten haben, empfanden 74 Prozent die persönliche Umstellung als groß. Den zeitlichen Aufwand für die Gestaltung der Kurse beurteilten 84 Prozent als hoch und schätzten damit ihren Lehraufwand höher als in den vorherigen Semestern ein.
Besonders belastende Faktoren waren für sie zudem fehlende soziale Kontakte und Schwierigkeiten bei der „Work-Life- Balance“.

Gut bewerteten die Lehrenden die Inhalte, die sie vermittelt und die Technik, die sie genutzt haben. Während 62 Prozent der Befragten mit den bereitgestellten Informationen, Online-Seminaren und Schulungen zufrieden waren, zeigten sich nur 39 Prozent von ihnen zufrieden mit dem Sommersemester im Allgemeinen.

Foto: Klaus Polkowski